Nichts wie's mal war - MARKSCHEIDER KUNST im Grend 04/05/06

 

Meine Omma hat irgendwann gemeint, sie müsse sich nun bald verabschieden, diese Welt sei zu chaotisch für sie geworden. Das ist unromantisch, aber mit 92 hat man das Recht dazu. Dagegen müssen junge Hüpfer wie wir uns damit arrangieren, dass eine Band aus St. Petersburg tut, als käme sie aus Havanna, Kingston oder Kinshasa.

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Bauhaus, Live Music Hall, Köln 07.02.06

ImageEin Bauhaus Konzert hatte das auch immer etwas von einer Live-Aufführung eines expressionistischen Stummfilms der 20er Jahre. Peter Murphy wütete wie aus dem Cabinet des Doktor Caligari entsprungen über die Bühne, der knochige Körper durch Scheinwerfer grell erleuchtet, das Gesicht mephistophelisch geschminkt. Der Höhepunkt dieses Spektakels war der Moment in dem Peter Murphy bei "Bela Lugosi´s Dead" zur Fledermaus wurde und so die Ästhetik einer ganzen Musikbewegung prägte. Waren die Shows voller androgyner Post-Punk-Theatralik, so entsprach der Glam-Punk von Bauhaus in seiner Schnörkellosigkeit und Schärfe der funktionalen Ästhetik der Weimarer Architektur-Schule...

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earth + sunn o))) , gebäude 9, köln 08.02.06

Earth live in Köln drone-metal-paket auf euro-tour; station köln.
ich muss zugeben, noch nie im gebäude 9 gewesen zu sein, trotz der super-billings, die die dort hinbekommen (constellation-bands, z.b.). und der laden ist auch noch wirklich cool: in alter veranzter fabrik im hinterhof inklusive pfützen in der größe einer mittleren seenplatte. die bühne dann in der ehemaligen fabrikationshalle, im vorraum bar und garderobe. die renovierung war dann wohl in erster linie das aufstellen der zapfanlage und die programmposter aufhängen..........(reden wir daher lieber nicht über die abteilung 00....) und die leute, die den laden fahren, sind auch noch total nett. das muss ich an dieser stelle mal x-tra hervorheben.

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Monsters-Festival, Hattingen 17.12.05

ImageKurz vor Ende des Jahres sollte noch ein nettes Festival in Hattingen stattfinden, auf dem diverse Bands, die dieses Jahr ihren Durchbruch geschafft hatten, spielen sollten. Das Monstersfestival fand nun zum zweiten Mal statt. Als Ort hatte man sich die Gebläsehalle der Heinrichshütte ausgesucht und von außen sah das ganze Ambiente mit dem angestrahlten Hochhofen schon mal nicht übel aus. Am Eingang wurde man kontrolliert, wie es nicht schlimmer an einem Flughafen oder beim Vfl Bochum stattfindet. Sämtliche Taschen mussten ausgelehrt werden und aus der Halle kam man erstmal auch nicht mehr raus...

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Aus dem elfengeprägten Über-Off: Sigur Ros im Palladium, Köln, 06.11.05

trolleEs war nicht leicht, den Gottesdienst zu erreichen. Wir waren zwar frühzeitig aufgebrochen, doch der erste Verkehrshinweis – Stau auf der A1, Umleitungsempfehlung über die A46 – brachte uns zunächst auf die falsche Spur. Als wir die Warnblinklichter aufleuchten sahen, erfuhren wir, warum: Totalsperrung auf der A46 wegen Unfall. Wir fassten uns an den Händen, machten uns Mut und sangen gemeinsam ein Hosianna auf die Aktualität der Verkehrsdurchsagen.
Immerhin hatten wir dadurch mehr Zeit, uns im Auto mit dem neuen Album „Takk“ auf das Konzert einzustimmen. Und waren uns einig: „Hoffentlich spielen sie mehr von den älteren Alben.“ Nicht, dass das neue Album von Sigur Ros schlecht wäre, aber es ist mit seinem leicht überproduzierten Pathos und dem deutlich zugänglicheren Songwriting eben doch ein gutes Stück mehr Major-Pop.

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