Spillsbury - 2

ImageVor zwei Jahren spielten Spillsbury mit ihrem Debüt "Raus" alles in Grund und Boden. Beschleunigung war angesagt, Pausen gab es nicht.  Das Album saß einfach wie eine Faust, war frisch, ohne überflüssigen Schnickschnack und voller Energie. Über dem Squenzergeratter und Brätzbass sang Sängerin Zoe mit genervter Stimme Texten im Parolenformat, die es wert waren auf Wände geschmiert zu werden. Spillsburys Elektropunk passte perfekt in das 80er Revival und wurde von der Presse entsprechend bejubelt.

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Kratzeis: "Ach ja, übersteuert ist es auch..."

KratzeisKratzeis klingt nach Kälte und klammen Fingern. Jeder weiß aber auch, dass man beim Malträtieren des Kratzeises gehörig ins Schwitzen kommt, Kalorien abbaut und den niedrigst motivierten Aggressionen nachhängen kann. Ungestraft. Was das bedeutet? Ich weiß es nicht, aber es klingt als Einleitungstext für diese Band nicht schlecht. Weil es Assoziationen weckt und Emotionen auslöst. So wie Holger, Dom und Frederik, Kratzeis eben, eine Band, deren Downloads im iTunes in folgenden Musikrichtungen lokalisiert werden: Dance, Death Metal, Blues, Chanson, Country, Polka. Alles klar? Um ehrlich zu sein: Kaum zu glauben, dass es einen derartig ungewöhnlichen Sound zwischen den Türen, Spillsbury und Sportfreunde Stiller im Unruhrgebiet überhaupt gibt, dazu noch aus der sonst eher konservativen Punkecke. Warum? Weil das nach einer neuen Art Pop klingt, die man sonst nur aus Haupt- oder Hansestadtgefilden kennt. Wie das zustande gekommen ist, erklärte uns Holger Krause im Interview.

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Final Fantasy (Owen Pallett): "... a more academic concept behind music..."

Final FantasyDer Klangraum Phoenix steht vor der Tür, und dort tritt auch Final Fantasy, das Elektro-Violinen-Soloprojekt von Owen Pallett auf. Gerade erst mit The Arcade Fire auf Tour, jetzt alleine unterwegs, um Stücke seines aktuellen Albums „Has A Good Home“ (das in Kanada schon länger erschienen ist) live zu präsentieren.
Schon die Selbstbeschreibung auf seiner Webseite zeugt vom schrägen Humor Owen Palletts. Vor dem Interview zur Eingewöhnung und Kennenlernen ein kleiner Auszug, damit man sich vorstellen kann, worum es bei Final Fantasy überhaupt geht:

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Donna Regina: "Kultur sind wir ja irgendwie"

ImageMan sollte unserem allseits beliebten Heimatland nicht unbedingt vorwerfen, Donna Regina bisher etwas zu wenig beachet zu haben. Auffällig ist es allerdings schon, dass das Sample-Chanson-Duo-Trio auswärtig eine etwas höhere Wertschätzung genoss als hierzulande. Ursprünglich als Duo von Regina und Günter Janssen Anfang der 90er Jahre gegründet, stieß mit dem Album „A Quiet Week in the House" (1999) Steffen Irlinger (u.a. EinsLive-DJ) als fester Bestandteil zur Band und komplettiert seitdem die warme Analog-Soundbasis mit Samples und Elektronikgefrickel. Heraus kommen beseelte E-Chansons. Mit „Slow Killer" veröffentlichen Donna Regina in diesem Monat ihr achtes Album, das vierte beim Kölner Label Karaoke Kalk.

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Anka Wolbert: "In a mad devotional style"

ANKAGeschlagene 14 Jahre ist es her, dass zuletzt Songs von Anka Wolbert auf Platte erschienen. Zu dieser Zeit war Anka noch Mitglied von Xymox. Die niederländische Wave-Band war 1991 längst im Pop angekommen mit einem Majordeal und über 300.000 verkauften Platten im Rücken. Aber wie so oft macht Erfolg nicht zwangsläufig glücklich... Die Originalbesetzung der Band zerbrach und während Ronny Moorings weiter Musik unter dem Namen Xymox veröffentlichte, kursierten um die anderen Gründungsmitglieder Anka Wolbert und Pieter Nooten nur jede Menge Gerüchte ohne aber, dass eine neue Platte erschien. Zeit für Aufklärung. Anka Wolbert berichtet über die Gründe für ihren Ausstieg bei Xymox, über ihre Projekte Vaselyn und Ambush sowie über ihre neue musikalische Zusammenarbeit mit Sophie Zeyl. Da die Xymox-Story aus Sicht von Ronny Moorings ja auch hinlänglich bekannt ist, wurde es schließlich auch mal Zeit die andere Seite zu hören...

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DIN (A) TOD - Phantasmen

ImageBerlin war ja in letzter Zeit vor allem auch durch das Label Fatal Recordings von ex-Riotgirl Hanin Elias ein guter Ort für dunkle elektronische Musik - man denke nur an Vanishing, Phallus über Alles oder Hanin Elias/TweakerRay. Mit dem Duo DIN [A] TOD kommt ein weiterer Berliner Act mit Stil und Anspruch dazu. Die Band wurde 2003 von Sven Claussen und Claudia Fasold gegründet und hat nun mit der Picture-10inch "Living Dead" ihr Debüt bei Out of Line veröffentlicht. Warum nicht gleich ganz oben anfangen, haben sich die beiden wohl gedacht und als Produzenten fürs Debüt gleich mal John Fryer (Fad Gadget, HIM, NIN) gewinnen können. Respekt!!

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