Da steht er nun. Einfach so. Nach dem ganzen Hokus Pokus der letzten Jahre. Keine Bilder, keine Auftritte. Im Halbdunkel bei Schmidt. Da isser nun. Im Dortmunder domicil. Vom greisen MC angekündigt als der aussagekräftigste Welterklärer unserer Zeit. Als er die Bühne betritt, wird sichtbar, er ist der Horst Hrubesch der Hornbrillenträger. Das leibhaftige Licht.
The Immediate - In towers and clouds (2006 Fantastic Plastic Records)
Kennen eure gemutter eure mickiphone?, fragte James Joyce sinngemäß. Die Antwort erspare ich uns. Die Mütter der vier Dubliner von The Immediate werden aber wissen, was ihre Jungs auf dem Debütalbum in die Mickiphone gesungen haben. Womöglich haben sie es maßgeblich beeinflusst, denn das heute erschienene Album In towers and clouds weist unbestritten Einflüsse der Beatles, der Talking Heads, der Sex Pistols, der The La's und anderen Sachen aus der Zeit der Mütter auf. Dazu eine Menge von eigenem Schmalz und Schweiß.
Slunt - One Night Stand (2006 Reprossession)
Bei Slunt aus NYC werden noch Rock-Klischees gelebt: Tatoos, Leder, viel nackte Haut und wilde Aftershow- Parties mit den Fans. Im Unterschied zu anderen Hardrockern regieren jedoch hier mit Abby Gennet und Jhen Kobran zwei Frauen die Band, die selbstbewusst sagen, was sie wollen und was nicht (den Texten kann man entnehmen, dass dies kein Blümchen-Sex ist). Die Assoziation von Slunt zu Slut kann kein Zufall sein… Musikalisch gibts auf „One Night Stand“ derben Hardrock mit kräftigem Glam-Metal Einschlag.
Aeronauten hier: die Aeronauten (LAGE DOR/LADO)
Die Aeronauten werden auf ewig die einzigen Schweizer bleiben, die hanseatischer klingen als der ganze Hamburger Kindergarten zusammen und dazu griffigen Northern Soul und Tanzpunkpop fabrizieren. Nee, sie sind immer noch keine Musikalvirtuosen und vermutlich live immer noch besser als auf Konserve. Trotzdem muss man auch diese Platte haben. Wie sonst will man später folgende Zitate wissenschaftlich belegen und herleiten:
Porcupine Tree Arriving Somewhere (DVD Snappermusic)
Sie ist eine der ewigen Mythen der Popkultur - die Legende von jenen Bands, die zu Beginn ihrer Laufbahn gar nicht existierten. Jenen Bands, die als Erfindung, als Saga in den Strudel der Rock- und Popgeschichte hineingeschrieben wurden, um den Menschen die Ruhmesmechanismen der Populärkultur zu offenbaren und sie gleichzeitig damit zu verführen. Geschichten von angeblichen Underground-Stars, die plötzlich wieder auftauchen, um erneut die Musikgeschichte zu revolutionieren. Eine dieser Geschichten schrieb Steve Wilson mit Porcupine Tree. Und die jetzt vorliegende DVD ist der vorläufige Höhepunkt dieser längst wahr gewordenen Geschichte.
Spitalfield - Better Than Knowing Where You Are (Victory Records)
Mit schon zwei veröffentlichten Alben, ein paar Dutzend US-Touren, wenigen Europa-Ausflügen und einer frischen Single im Gepäck kommt das Emo/PowerPop-Quartett Spitalfield jetzt auch mit dem neuen Longplayer "Better Than Knowing Where You Are" zu uns. Was sie mitbringen? Siehe vorne. Emo und PowerPop halt.