Laufzeit von Kraftwerk verlängern

Anushka 4amFeatWolfgangFlrKraftwerke, egal ob Atom oder Kohle sind wieder en vogue. Kraftwerk war nie aus der Mode. Die Düsseldorfer Band hat Geschichte geschrieben. Und daher ist es für junge Musiker jedes Mal ein Ereignis, mit den Koryphäen zusammen arbeiten zu dürfen.
So ging es auch Anushka, deren Sängerin Victoria Port das Gefühl hatte, die Arbeit mit Wolfgang Flür sei etwas, "das man vor dem Ableben unbedingt erledigt haben muss". Über Freunde kam die Kooperation der britischen Band mit dem ehemaligen Schlagzeuger von Kraftwerk für den Song "4am" zustande.
Dabei kam ein Track heraus, der ganz dicke Bässe mit Victorias souligen Vocals und Wolfgangs Elektrostimme zusammenbringt und damit schlaglichtartig auf das Oeuvre von Kraftwerk zurückblickt. Ein Tanzflächenfüller, der nächtliche Parties abfeiert. Das ganze wird natürlich bei Tru Thoughts verlegt und ist hier zu hören.

 

Guten Tag und Auf Wiedersehen

Die Gaddafi Gals grüßen nett und verabschieden sich direkt wieder mit ihrem neuen Song "Bye bye". Ganz dicke Beats kennzeichnen "Bye bye". Der Wagen wird wackeln, wenn ihr aufdreht. In Kombi mit smoothen Synthies und einem mantraartigen Refrain ergeben diese Beats einen ganz feinen Track, der euch den Mund wässrig macht für das kommende Album der Berliner. Das ist zwar noch nicht angekündigt, aber "Bye bye" wirft bereits Schatten. Diese deuten darauf hin, dass die neuen Tracks womöglich ein wenig hochglanzpolierter sind und nicht mehr diesem flirrend-fragilen Avantgarde HipHop frönen, der das Vorgängeralbum auszeichnete. Wir warten gespannt!

www.instagram.com/gaddafigals

Commonwealth of Music

Die Queen wurde neulich heftig abgefeiert, doch die Frage bleibt, ob der von der Frau gepamperte Commonwealth of Nations nicht doch einfach nur sterbender Kolonialismus ist, wie er vom künftigen englischen König auf Jamaica peinlich zelebriert wurde.
Das königlich Konglomerat des Commonwealth hat zumindest auch Auswirkungen, die man tatsächlich feiern kann. Wie beispielsweise die Musik von Kokoroko. Das Londoner Team um die Trompeterin Sheila Maurice-Grey hat einen Sound geboren, der in den westindischen und westafrikanischen Communities Londons seinen Ursprung hat. Jazz verwoben mit Afrobeat, Highlife, Funk und Soul.
Mit einer horn-section zum Niederknien, afrikanisch inspirierten Gitarren und treibenden Drums und Percussion haut der Londoner Achter großartige Tracks am laufenden Band raus. Das neueste Stück ist "Age of ascent". Das Stück zeigt Kokoroko in einer mehr nachdenklichen Stimmung, büßt aber nichts von der mitreißenden Qualität ein, für die man die Band schätzt. "Age of ascent" ist der erste Auszug des kommenden Albums "Could we be more", das am 05. August bei Brownswood Recordings erscheint. Ganz unbedingt vormerken!

www.kokorokomusic.co.uk

Ach wie gut, dass niemand weiß....

Ich interpretiere das Auftreten von The Jordan als Statement, die Musik eindeutig in den Vordergrund zu stellen. Die Frau hat sich entschieden, visuell kaum in Erscheinung zu treten. In einer Zeit der persönlichen Optik-Optimierung und grenzenlosen Selbstdarstellung ist das bemerkenswert und erfrischend.
The Jordan präsentiert uns ihre neue Single, die selbstredend "You don't even know me" heißt und voller Understatement daher kommt. Ganz sachte Beats, ein wenig Klavier und hingetupfte Synthies ermöglichen es, dass The Jordan heftig mit ihrer Stimme wuchern kann. Das wirkt sinnlich, tief, betörend.
Daneben baut der gesamte Auftritt von The Jordan gehörig Spannung auf. Es wird in naher Zukunft eine ganze Menge zu entdecken geben.

www.thejordanmusic.com

Sooo funky

Das sind immer ultraentspannte Jazzfunksounds mit einem Disco-Dance-Twist, die wir von Jitwam kennen. Und so geht's weiter. Mit "Confidence" tut der gebürtige Inder wieder einmal ein cooles Stück Musik raus. Diese Mal ist es eine brasilianische Samba-Funk Odyssee, deren letzte Minute dem Alto Saxophon gehört und alle auf die Tanzfläche treibt.
Der Mann unterstreicht erneut seine stilistische Vielfalt, die dennoch den Ansprüchen an cool und tanzbar locker gerecht wird. Mit "Confidence" kündigt Jitwam das kommende Album "Third" an, das am 22. Juli bei Roya Records erscheint. Jitwam verspricht Einflüsse aus Latin Music, Soul, Punk und Disco. "Confidence" bestätigt jetzt schon, dass er dies zu einem unwiderstehlichen Mix auf Albumlänge zusammenführen wird.

www.instagram.com/jitwam

 

Give praise

vb kuehl rabii harnouneSie starten den zweiten Teil ihres Projekts, das religiös inspirierte Musik Westafrikas mit westlichen Clubsounds kombiniert. Der Frankfurter V.B. Kühl und der Marokkaner Rabii Harnoune haben das bereits 2020 getan, als die Beiden das Album "Gnawa Electric Laune" veröffentlichten. Jetzt kündigen der Frankfurter Producer und der marokkanische Gnawa-Master das Folgeprojekt an, welches konsequenterweise "Gnawa Electric Laune II" heißen soll.
Der Vorgeschmack darauf ist der Track "Laafou". Eine Fusion aus Folklore und funky Electronics, die aber mal richtig Laune macht. Oder wie es Huey Morgan von BBC 6Music nachhaltig korrekt ausdrückt. "My meat of the week..."

www.gnawa-electric-laune.com