Bambi hat keine Angst

Ich weiß nicht, ob die wirklich lügen. Aber die sagen, sie wären drei und machen Grunge mit Autotune und heißen Wenn einer lügt dann wir. Angeblich kommen Garlic Johannson, Johanna grumpy bass Bass und LIN_____ Music aus Gelsenkirchen. Oder aus Bochum, wo die Platte herkommt und von Gott und der Welt produziert ist.
Meine Fresse, keine Ahnung, was richtig ist. Aber es stimmt, dass Wenn einer lügt dann wir bereits ein Debütalbum veröffentlicht haben und jetzt mit "Betrug in den Charts" nachlegen. Und dieser Song hat sooo feiste, fette Gitarren. Mir soll 'ne Holznase wachsen, wenn das nicht stimmt.
Und wenn die drei nicht lügen, dann kommt im Mai die neue EP mit dem gleichen Titel wie die aktuelle Single. Bei Ladies und Ladys Records. Aber wer weiß.
Zumindest ist "Betrug in den Charts" ganz schön großartig. In echt jetzt.

www.instagram.com/wenneinerluegtdannwir

In Gedanken

Die Hamburger Band Dunya produziert das Debütalbum „Zaman“ und wählt als erste Single einen Song von Sängerin Banu Şengül aus. „Incir Ağaci“ beschreibt den Garten von Banus Uroma als Ort der Erinnerung. Und plötzlich ist nichts mehr wie es war, weil der Garten mit Feigenbaum in Karșiyaka liegt und von dem fürchterlichen Erdbeben heimgesucht wird. Der Garten wird nicht mehr so sein wie zuvor.
Die Ereignisse haben den Song in kaum vorstellbarer Weise überholt und Dunya haben sich gemeinsam mit ihrem Label La Pochette Surprise dazu entschlossen, den Release der Single mit einem Spendenaufruf zu verbinden.
Ihr könnt den Song gegen eine Spende auf der Bandcamp-Seite der Band runterladen.

Wo ist die B-Seite?

Die Sunshine Makers sind ein kanadisches Projekt um Sänger Brent Jackson und Produzent Ben Fox. Die Beiden basteln schon länger an den Songs, die sie nun als Sunshine Makers veröffentlichen. Die erste EP der Jungs heißt "A side" und erscheint heute. Sechs Tracks um die drei Minuten befinden sich auf der A-Seite und schweben leicht vor lauter unbeschwerter Popmusik. Mit Hilfe vieler Gastmusiker, die Synthies und Sequenzer bedienen, echte Instrumente wie Saxophon und Gitarre spielen plus einfallsreicher Drumsamples entstanden sehr eingängige Songs.
Die Musik der Sunshine Makers lässt die Sonne aufgehen, weil sie auf klassischen Soul fußt genauso wie auf frühem, jazz-inspirierten Hip Hop. Das geht runter wie Ohr Relax Tropfen mit Gingko. Und so tanzt man nach dem letzten Track zum Plattenteller und möchte umdrehen. Doch uups...wo ist die B-Seite?
Leider noch nicht produziert. Aber die Sunshine Makers versprechen euch "B side" für das Ende des Jahres. Also erst einmal die erste Seite. Und Geduld.

www.facebook.com/sunshinemakersmusic

Kabelsalat mit Pampelmuse

Diese Musik kommt auf leisen Sohlen. Wäre Pantoffel-Pop eine gute Bezeichnung?
Eher nicht. Doch mit traumwandlerischer Sicherheit produziert Talking to Turtles unwiderstehliche Melodien und kombinieren sie mit ein wenig entrückter Lyrik. "Grapefruit knife" ist dafür ein wunderbares Beispiel. Die neue Single ist ein Lebenszeichen von Claudia und Florian Sievers nach einigen Jahren Stille. Selbstverständlich haben die Beiden nicht auf der faulen Haut gelegen, sondern an Produktionen anderer Musik gearbeitet und an Theater- und Filmmusik.
Aber jetzt steht der Nachfolger des 2014er Albums "Split" in den Startblöcken. Das neue, das vierte Album des Leipziger Duos wird "And what's on your mind" heißen und am 17. März via Krokant Musik erscheinen. Macht's euch schon mal gemütlich.

www.talkingtoturtles.de

 

Hammerwerk

Wir erzählten euch bereits von Marlon Hammer. Das ist der junge Bochumer, der im letzten Jahr seine Debüt-EP großkotzig-prophetisch "Bochum 2" nannte. Der 18-jährige bewegte sich damit ganz bewusst im Dunstkreis des Bochumer Säulenheiligen Grönemeyer. Damals waren wir uns nicht sicher, ob "Bochum 2" nur dicke Lippe ist oder doch echtes Pfund.
Jetzt schiebt Marlon Qualität nach und veröffentlicht die zweite EP. Diese versammelt gelungene Akustik-Versionen im Proberaum-Style und ist sehr gewitzt "Live vom Teppich" betitelt. Hier kommen die Jahre des Jungen als Straßenmusiker durch in kantig-melancholischen Songversionen. Das klingt handgemacht, rau und ist voller Stimme.
unruhr tendiert in der Bewertung derzeit immer mehr zu echtes Pfund. Hammer!

Hier geht's zur kompletten EP

90er-Nachhilfe

Mit "Joiner" taucht Blondshell tief in die Neunziger ab. Der Song entstand als die 25-jährige gerade in ihrer Britpop-Phase war. Aber "Joiner" tut man unrecht, stempelt man es als simplen Pop ab. Das Stück spart nicht an krachenden Gitarren und so hat es auch etwas vom Rock und Grunge aus Blondshells Lieblingsdekade.
Die Musik der US-Amerikanerin hört sich vermutlich so an, weil sie von der großen Popmaschine ihrer Heimat wieder ausgespuckt wurde. Mit der Erkenntnis, dass sie im Industriesound sowieso nichts zu suchen und finden hatte.
Im positiven Sinn fehlt Blondshells Songs der letzte Schliff. Genau das ist es, was das kommende Debütalbum so beachtenswert machen wird. Ein Sound mit Ecken und Kanten. Das selbstbetitelte und in Los Angeles eingespielte Album erscheint am 07. April via Partisan Records.

www.blondshellmusic.com