The Cure in der Color Line Arena, Hamburg 15/02/08

ImageEin Konzert in einer Multifunktionsarena fühlt sich eigentlich eher wie DVD schauen an. Wenn man nicht im Innenraum steht, ist man zwar live dabei, aber man nimmt nicht wirklich daran teil. Man ist nur noch ein Betrachter aus der Ferne und das ist so gemeint wie es hier steht. Mehr als eine Ahnung von The Cure konnte man nicht erlangen, so weit weg saß man - zumindest auf den "billigen" Plätzen.

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Plain White T’s: Spätzünder und „very sad people“

Plain White T'sSie sind schon ganze zehn Jahre im Business, hatten aber erst im letzten Jahr ihren großen Durchbruch mit der Kuschelballade „Hey There Delilah": die Plain White T's.
Derzeit sind die fünf Jungs aus der Nähe von Chicago auf einer Headlining-Tour durch Deutschland und Australien unterwegs.
Wie ihre Konzerte zeigen, sprechen die jungen Amerikaner eine ungeahnt breite Masse an Zuhörern an, die von den für eine solche Jungs-Band üblichen pubertierenden Mädchen über Frauen im mittleren Alter bis hin zu Jungs im Alter der Bandmitglieder reicht.
Am Valentinstag konnte ich mit Sänger Tom Higgenson, Gitarristen Tim Lopez und dem nur körperlich anwesenden und sich durch kurze Einrufe zu Wort meldenden Bassisten Mike Retondo eine Fragerunde über den „romantischsten" Tag des Jahres, „romantische" Lieder und „romantische" T-Shirt-Aufdrucke abhalten.

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Russkaja - Kasatchok Superstar (2008 chat chapeau)

Tanz den Russen!Rus-ska-ja, diese Band, deren Mittelsilbe das musikalische Spektrum grob umreißt, benötigen zuvorderst eine vernünftige Marketingstrategie. Es ist nämlich völlig bescheuert, mit dem ersten Album die neu gewonnenen Fans direkt in den Kreislaufkollaps zu treiben. Denn das Debüt Kasatchok Superstar knallt mit einem derartigen Tempo in das heimische Wohnzimmer, dass die Mehrzahl der Kunden vor dem Erscheinen des Nachfolgers bereits das Zeiltliche gesegnet haben wird, weil die Pumpe beim Tanzen versagt.

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Creole NRW 2008

creole 2008Gesucht werden die elektronischen Nachklänge der Bergmannslieder von der Ruhr, aber auch die musikalischen Nachfahren chilenischer Revolutionslieder in Ostwestfalen. Und zu welchen Grooves tanzt das multikulturelle Lipperland heute? Was haben Glockengeläut im Münsterland und Sufi-Trance gemeinsam? Wer spielt Folksongs des waldigen Sauerlands, die in den tiefen Tälern der spanischen Pyrenäen geliebt und verstanden werden?

Die Weltmusik-Bundesliga geht in ihre nächste Saison. Dabei präsentieren alba Kultur aus Köln, das Kulturbüro der Stadt Dortmund und das Solendo im September etwa 20 ausgewählte Bands aus der Sparte world music, die sich vom 4. bis 7. September um den Regionalpreis creole NRW streiten dürfen. Den Gewinnern winkt die Teilnahme an den später folgenden nationalen Ausscheidungen in Berlin.
Zurzeit hört sich die Fachjury die Ohren wund, um die 20 Glücklichen aus der Masse der Bewerbungen auszuwählen. Denn schließlich geht es um die Prämierung der besten musikalischen Ideen, Konzepte und Trends, um Qualität in der Musik statt beliebiges crossover, es geht um höchstes musikalisch-handwerkliches Können und schlüssige Auseinandersetzung mit Instrumenten, Spiel- und Vokaltechniken, Stilen und Inhalten. Und nicht zuletzt um Publikumswirksamkeit. Am 17. März werden die Nominierten dann bekannt gegeben.
Hier bei unruhr bleiben wir selbstredend am Ball und werden euch auf dem Laufenden halten.

troum "symballein"

Imagetroum? schon wieder?
ja + nein: symballein compiliert beiträge von 1997 bis 1999 und hilft damit jenen, die die vielfach gestreuten zeichen von troum nicht (alle) haben und, klar, hilft auch, diese ohne aufstehen / umschalten müssen am stück hören zu können.

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aidan baker "noise of silence"

aidan bakereine vö, die ihre intensität dadurch gewinnt, ca. 40 minuten lang ein extrem dichtes gespinst aus musik und fieldrecording zu weben; so intensiv und eng, dass es in jeder lautstärke seine präsenz entwickeln kann. mit einem so starken focus auf einem babylonischem stimmenwirrwarr, dass es klingt, als höre man musik von fern aus einer großen, unterirdischen (?) halle. wo die 10.000en stimmen derer an diesem ort fast schon verhindern, dass die musik überhaupt hörbar wird. wo veränderung auf so feinem level stattfindet, dass sie in der umfassenden gesamtheit versinkt. und wo, natürlich, die botschaften und gespräche der belauschten im durch die masse generierten noise in die unidentifizierbarkeit driften, bis nach ca. 40 minuten irgendein ereignis weite teile der masse zu anderen zielen treibt (oder die mikrofonierung plötzlich die nähe einzelner sucht?). der moment des kippens von extremer dichte zur persönlichen nähe, obwohl weit subtiler als hier beschrieben, ist für mich der höhepunkt dieser cd-r. und ganz zum schluß, wenn die stimmen immer näher kommen, wenn die botschaft verständlich wird.


schöne grüße

n


www.aidanbaker.org/
www.myspace.com/hyperblasted
www.hyperblasted.cjb.net/