Ollie Schulz & der Hund Marie - Das beige Album (Grand Hotel van Cleef)

BösschenMein Kumpel Ecki findet’s geil. Auf einer Tour nach Hamburg nahm er mich dankenswerterweise mit. Im gewohnt gemächlichem Tempo. Immer die Bahn vor Augen und das Schicksal im Blick. Vermutlich so, wie Olli Schulz seine Lieder schreibt.

Glaubt man der PR des Grand Hotel van Cleef, die sich in mafiöser Partnerschaft mit Intro und anderen Lobhudelern mittlerweile alles erlauben kann, dann haben wir es mit einem der „größten deutschen Geschichtenerzähler dieser Zeit“ zu tun. Mehr noch: Olli Schulz ist der neue Bruce Springsteen, denn: „…auch Bruce Springsteen schrieb mit der E-Street Band ‚The River’als er 31 war!“ Ah ja. Natürlich. Verstehe. Das Alter spielt dabei eine wichtige Rolle. Äh, nur - welche?

Wäre der Boss (ich wähle jetzt mal bewusst diese bekannte Metapher für den Boss) tatsächlich auf die Idee gekommen, eines seiner Lieder „The Bedman“ zu nennen und zu singen: „I’m a bedman, half a bed and half a man.“ Ich bin Bettmensch, halb Bett und halb Mensch. Das singt Olli Schulz. Wenn der Boss das gesungen hätte, wäre in den USA ein Prozess gegen ihn angestrengt worden: Wegen Verunglimpfung und Verkalauerung zweier nationaler Symbole – Batman und seiner selbst. In Deutschland gehört so etwas zu den größten Geschichten unserer Zeit. Das sagt einiges über den Zustand unseres Landes aus.

Olli Schulz ist vielleicht ein Bösschen, hält aber leider andere Leute von der Arbeit ab. Das räumt die PR ein (um genau zu sein: Thees Uhlmann), aber das ist eine andere große Geschichte, die nicht erzählt werden muss.

So schlimm ist es denn aber auch nicht. Eigentlich war das Schlimmste an diesem neuen Album der Promotext, und das sage ich auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt nicht mehr bemustert werde. Macht aber nix, denn so einen verschwurbelten Blechtext will wirklich keiner lesen. Und ab dem siebten Stück wurden ohnehin auch die Lieder auf der Promo-CD ausgeblendet. Das hat Ecki geärgert. Der fand es nämlich geil. „Goil, Alder! Wer isn däs?“ Ich sagte es ihm. „Goil!“ Dann gab er Gas und beschleunigte seinen 30-Tonner auf 90 km/h. Täglich Dortmund – Hamburg. Ecki und sein Bock. Immer mit Truck Stop, Gunter Gabriel und bald auch mit Olli Schulz im Ohr. „Goil!“

www.olli-schulz-online.de
www.ghvc.de

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!