Bernadette La Hengst - La Beat

Bernadette La HengstBernadette La Hengst ist mittlerweile so etwas wie die Vorzeigefrau der deutschen Linkspopkultur, was –mit Verlaub - auch ganz schön nerven kann. Am meisten vielleicht sie selbst? Immer nur aufgeklärt, intellektuell, gutmenschenhaft, verantwortungsbewusst und dennoch cool, kosmopolitisch, und humorvoll rüberzukommen, stelle ich mir zumindest wahnsinnig anstrengend vor. Aber vielleicht ist die Frau schlicht sie selbst.

Das neue Album „La Beat“ hört sich zumindest teilweise so an, nicht nur auf „Rockerbraut und Mutter“ – dem Stück, das die lange Pause nach der letzten Platte erklärt. Im Vergleich zum Solodebut „Der beste Augenblick in deinem Leben“ ist alles etwas tanzlastiger, breakbeatender geworden, spannt insgesamt aber den Bogen vom eingängigen Popchanson bis zur Weltmusik aus Indien. Manche sagen überspannt, aber was bedeutet das schon beim Hören der im deutschsprachigen Raum einzigartigsten Stimme. Diese Frau hat einfach ein unvergleichliches Timbre, das dich – ganz postfeministisch – dort packt, wo es am meisten Wirkung zeigt. Egal, ob gerappt, angepunked, gesäuselt oder geschallert.

Unterstützung kommt dabei von Ekkehard Ehlers als Co-Produzent, einem Teil des Schwabinggrad Balletts und anderen befreundeten MusikerInnen zwischen Hamburg, Berlin und Delhi. Alles grooved, tanzt und poppt sich durch die Genres zwischen Trash und Intellekt-Rap. Allemal hörenswert und fern jedes Kindfraugedudels à la Juli oder Wir sind Helden.

www.lahengst.com