stephen o‘ malley „fuck fundamental pigs“

stephenoMalleyFuckfundamentalpigs kleinfinally das soloalbum von stephen o‘ malley, auf das alle interessierten gewartet haben.
bisher „nur“ vorbereitet über tape releases (z.b. tempestarii + disintegration) und youtube-live-dokumentationen hier jetzt als doppel-live-lp (vinyl only antürlich, no cd, no mp3). analog seines live-gestus mit der fotografischen ikonisierung der arbeitsgeräte auf dem cover… als vorgezogener (dazu unten mehr) teil 1 einer dreiteiligen serie von live-dokumenten, die sich (möglicherweise) in erster linie um eins drehen (werden): wie man (gefühlt) einen akkord zu einem spannenden erlebnis dehnen kann. stephen o‘ malley ist in diesem sinne nicht einfach ½ sunn o))) (obwohl er natürlich auch das ist, wenngleich die starke und andauernde anwesenheit von attila csihar dort das thema zumindest in der sicht von außen mittlerweile schon eher auf sechs beine zu stellen scheint), sondern vor allem: noch viel abstrakter: es scheint (zumindest in seinem derzeitigen live-programm) noch viel weniger um „stücke“ zu gehen als bei sunn o))); im vordergrund statt dessen vielleicht so etwas wie das puristisch / körperliche entdecken von: noise? vibration? hören mit mehr als nur den ohren? opulenter reduktion? ohne auf die rein technische seite einzugehen, die stephen o' malley entsprechend angelegt hat, um der ermüdung des gehörs bei der dauerbefeuerung entgegenzuwirken (und auch wenn diese technische seite natürlich unbedingter teil der erfolgreichen umsetzung ist), so ist ein solokonzert von ihm in mindestens einer facette genau das: einem sich subtil immer mehr ausbreitenden drone zuzuhören, bei dem sich vordergründig nichts bis fast nichts, in sich aber texturelle welten verschieben… schönheit im auge des betrachters, übertragen aufs hören.
durch den titel, stephen o‘ malleys releasenotes und das darin begründete vorziehen der vö von (ursprünglich geplant) 2016 auf 2015 politisiert; stichwort: paris. und dass er die einnahmen der platte konsequenterweise dem roten kreuz spendet, hat nichts mit theatralik zu tun (einer haltung, die weder ihm noch sunn o))) irgendwie fremd ist; ansonsten).
schlicht perfekt!

schöne grüsse

N

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