sunn o))) „kannon“

sunn o kannon kleinbarmherzigkeit, das ist laut der linernotes die bedeutung von „kannon“ im ostasiatischen kulturkreis.
interessanter titel für eine neue sunn o))), die sich, nach dem extrem vielschichtigen „monoliths & dimensions“ von 2009, ganz auf den unbarmherzig vorn stehenden grind von gitarre und bass konzentriert. zwar ist die zahl der mittäter wieder hoch, es klingt aber jederzeit so, als ob stephen o‘ malley und greg anderson sich für diese erste sunn o))) lp nach 2009 (die in der zwischenzeit erschienenen alben mit nurse with wound, ulver und scott walker, die live und rehearsal-demos nicht gezählt) in allererster linie auf ihr eigenes zutun beschränkt hätten; mit der einzigen ausnahme von attila csihar an zentraler position als sänger; wieder einmal. und wenngleich die beiden erstgenannten von den meisten sicherlich mit sunn o))) gleichgesetzt werden (und diese sich selbst auch durchaus so sehen) ist attila csihar ja seit langem so etwas wie der frontmann, der der band seine stimme leiht und, beeinflusst gleichermassen durch die musik wie die außendarstellung, das ganze über seine intonation, seinen gesangsstil und die art des vortrags nicht nur immer wieder in eine art von sakramentverteilung münden lässt, sondern die rezeption der musik maßgeblich steuert. so auch hier, auf „kannon“, einer vö, die zwar fast die gleiche rauheit besitzt wie die in der zwischenzeit erschienenen, offiziellen rehearsal-demos, kompositorisch aber eine deutliche grössere lebendigkeit ausstrahlt; mit schneidenden feedbacks innerhalb der akkordberge, mit fast schnellen akkordwechseln, immer wieder aufgebrochen durch umkippende obertöne. und einem extrem sakral inspirierten gesang der besonders bei „kannon 2“ allein aufgrund der musik stärker nach schwarzer messe als sonntags in der kirche klingt.
ein durchaus und durchweg brutales album; soundlich wie kompositorisch. und eines, das nicht nur als reinigendes gewitter durchgehenden hörgenuss bieten kann.
natürlich wiederum in gefühlt 1000den von versionen in farbe und format, einige auch als glow-in-the-dark, mit ergänzender flexi oder japan-bonustracks...


schöne grüsse

N

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