Ganz normal waren diese Damen ja noch nie, vor allem live. Nach ihrem selbstbetitelten Debüt geht es mit „Get RID“ in Runde zwei. War die bisherige Musik schon ein wilder Mischmasch aus Electroclash und Indie mit gehöriger Punkattitüde, wird auf „Get RID“ das Ganze noch mal mächtig verschärft. Auf die ruhigen Indietronic-Stücke wie „DIY“ wird verzichtet, statt dessen ist jetzt nur noch Disco angesagt. Aber was für eine!!! Eigentlich klingt die Musik genauso wie das Cover aussieht oder in Vergleichen ausgedrückt: Robots in Disguise klingen wie eine Mischung aus Peaches und LeTigre unter der Diskokugel.
Hier ist alles falsch, schrill und grell. Die Gitarren klingen nach Plastik, die Drums humpeln in seltsamen Rhythmen und der Gesang der Damen ist mehr so ein mehrstimmiges Gekreische. Da kann am schon Tinitus-Angst bekommen. Wenn der Leser meint, dass muss ja eine ganz furchtbare Platte sein, dann irrt er aber. Nee. „Get RID“ funktioniert ganz wunderbar und macht jede Menge Spaß. Mit minimalen und unorthodoxen Ideen wird ein maximaler Groove erreicht. Da braucht man Mandonnas Designer-Disco-Geständnisse nicht mehr. Höhepunkt des Vergehens an der Popkultur ist der Song „Turn it up“, dessen Text nur noch aus Song- und Albentiteln alter Klassiker besteht. Danach weiß man dann auch wer Schuld an dieser Musik ist. Diese Platte ist gesetzt.
Ach, produziert hat das Ganze übrigens Chris Corner (I am X/Sneaker Pimps)…
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