Vielleicht liegt die Veröffentlichung schon ein bißchen länger zurückund ich könnte es mir eigentlich sparen, über diese Platte zu schreiben. Aber manche Dinge sind einfach zu schön, um wahr zu sein. Und zu schön, um nicht wenigstens ein paar Worte darüber zu verlieren. Eins davon ist dieses Album.
Man mag mir (mal wieder) hemmungsloses Übertreiben unterstellen, aber ich stehe dazu: "Peregrine" ist für mich bisher das Album des Jahres. Was für The Appleseed Cast irgendwann einmal vor langer Zeit im Dunstkreis früher Emo-Bands wie Sunny Day Real Estate begonnen hat, ist mittlerweile zum ProgRock fortgeschritten.
Sanfte, effektlose Gitarrenklänge zirben wunderschöne Melodien umher, werden in Verzerrerorgien ausgeweitet, die sich selbst wieder in halbakustischer Schwerelosigkeit verlieren. Dieses wunderbare Spiel wird rhythmisch intensiv untermauert von einem dreckigen, aber ausgesprochen innovativem Schlagzeugspiel. Woher der Mann hinter der Schießbude all diese Ideen nimmt und wie er sie umsetzt ist mir immer noch ein Rätsel. "Peregrine" ist jedenfalls eine Schlagzeugerplatte. Selten hat man gemerkt, wie ein Drummer so prägnant seinen Stempel setzt. Nur: hier passt auch der Rest. Insbesondere der Spannungsbogen der Platte, ihre tiefe Atmosphäre, ziehen bedingungslos Aufmerksamkeit auf sich. Schon beim ersten Durchlauf bleibt man hängen. Kann sich vielleicht nichtmal an einzelne Teile erinnern, aber weiß, dass man sich gerne sofort nochmal in diese Welt flüchten möchte. Spätestens bei "Silas' Knife" ist man geliefert. Das ist Song #4. Beim zweiten Hören passiert das eigentlich von Anfang bis Ende. Kein Entkommen möglich.
So, ich höre mal auf, bevor ich nur noch Superlative von mir gebe. Was anderes fällt mir leider nicht ein. Kein einziger Kritikpunkt meinerseits.
Bandwebseite: http://www.theappleseedcast.com/
Myspace-Seite: http://www.myspace.com/theappleseedcast
Label (Europa): http://www.gentlemen.ch/
Label (USA): http://www.themilitiagroup.com/