P.R. Kantate - Andere Seite (2006 Stock & Stein)

Reggae? Berlin? Na sia, Seeed! Ja, liebe Leute, da seid ihr aber sowas von auf dem Holzweg. Denn schließlich gibt es noch den Wohngemeinschaftsreggae von P.R. Kantate aus der Hauptstadt.

Der Kurt Krömer des Reggae legt sein zweites Album Andere Seite vor. Ein scharfer Ritt auf der schnellen Stute des Berliner Jargon Ragga. Der Plattenreiter hat alles aufgesattelt, was eigentlich gar nicht zusammenpasst. Im Galopp lässt er Oldschool-Reggaeriddims fallen, Karnevalssocalieder, Dancehalltunes, schleimige Lokalliebeballaden und eine NDW Reminenszenz, für die sich Nena vor 20 Jahren sogar die Achseln rasiert hätte. Kantate scheut sich nicht, Bill Haley, die Beach Boys, Queen und sogar den Jäger aus Kurpfalz zu zitieren. Und endlich traut sich jemand, die Blockflöte in die Dancehall einzuführen.

 

Zugegeben, so ausgeschrieben hört sich sich das nach einer grausligen Mischung an. Sicher wird dem ein oder anderen Nichtberliner diese supergelaunte Berliner Schnauze heftig auf den Enddarm schlagen. Doch der Plattenreiter erzählt euch keinen vom Pferd. Wer sich traut, aufzusitzen auf den Gaul Mucke, wird mit spritziger Unterhaltung belohnt. Der Parcours wird auch nach 18 Hindernissen nicht langweilig.

Sogar meine Frau meinte: Die CD gefällt mir aber gut. Darauf, Leute, kann sich sich Kantate mächtig was einbilden. Die größte Hürde ist genommen.

www.plattenreiter.de

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!