Féloche - Silbo

feloche silboHipHop mit Geige und Mandoline? Kein Problem für Féloche.

Der Franzose pfeift auf die üblichen Standards der Popmusik. Da liegt es nahe, den Titeltrack des zweiten Albums der Pfeifsprache der Ureinwohner La Gomeras zu widmen. „Silbo" ist eine Hommage an die gomerische Kultur und hat nach der dortigen Veröffentlichung dementsprechend für Furore auf der kanarischen Insel gesorgt. Und so ist das Stück zum Opener des zweiten Albums von Féloche geworden.

Dieses bietet wie der Vorgänger „La vie cajun" die von Chanson bis Bluegrass reichende Palette des weltreisenden, französischen Multiinstrumentalisten. Féloche hat es erneut geschafft, illustre Gäste für sein Album zusammen zu trommeln. Bei „T2Ceux" unterstützt ihn Roxanne Shanté, die weibliche Ikone des New Yorker HipHops der Anfangstage. Und so hört sich „T2Ceux" dann auch an. In die Achtziger geht es auch mit „NYC:ODC", in dem Féloche den funkigen Mini-Mandolinen-Prince gibt. Funky im féloche'schen Sinn bleibt es auch im Fall von „L'origine". Rona Hartner dagegen steuert Chansoneskes auf „Mythologie" bei. Schon hier erahnt man auch Elemente des Balkan-Beats, die auch bei „Je mange pas 6 jours" zum Tragen kommen. Schließlich tritt dort Oleg Skrypka in Erscheinung, Sänger der ukrainischen Band VV, der gemeinsam mit Féloche „Je mange pas 6 jours" zum Bluegrass-Balkan-Burner macht.

Heimlicher Höhepunkt von „Silbo" ist aber „À la légère", mit dem sich Féloche einen Traum erfüllt hat: Ein Stück mit einem 64-köpfigen (!) Mandolinenensemble. Das ist akustisches Gefühlskino mit Filmmusikcharakter.

Der Rundumschlag, den „Silbo" bietet, ist gewaltig. Wer allerdings Féloches Debütalbum im Gedächtnis hat, ist keineswegs überrascht. Die Idee, die beiden Alben zugrunde liegt, ist die gleiche. Aber trotzdem bei „Silbo" noch immer nicht langweilig. Und von eintönig zu reden, verbietet sich bei solch einer CD.

Erscheinung: 2014 (23.05.)
Label: Ya Basta
www.feloche.fr