Jah Wobble presents PJ Higgins - Inspiration

JahWobble InspirationsHeißt ein Album „Inspiration" weil es inspiriert ist, weil es inspirierend ist oder weil es beides sein möchte?

Die Antwort, die Jah Wobbles neuestes Werk darauf gibt lautet: Nein. Vielleicht. Oder was weiß ich. Um es zu präzisieren: „Inspiration" gibt auf die Anfangsfrage keine Antwort. Da verlangte man von diesem Album zu viel. Denn „Inspiration" hat nicht diesen Boah-Effekt, den der Name Jah Wobble möglicherweise erwarten lässt.

Ohne Zweifel hat sich der britische Kultbassist ein schönes Album zurecht gebastelt. Doch bereits der Titel leitet fehl. Hier präsentiert Jah Wobble niemanden, hier wird Jah Wobble präsentiert. „Inspiration" ist ein Album, bei dem der Bassmann im Zentrum steht und nicht irgendwo rechts außen. Blitzsauber gespielte basslines sind das Highlight jeden Tracks, die in unterschiedlichen musikalischen Revieren wildern.

Die acht Stücke sind kein Dub, kein Reggae, keine TripHop-Renaissance. Sie haben von allem etwas und schwingen zusammen mit etwas World-Ambiente sphärisch im Raum. Man kann einigen Tracks ein sachtes Dub-Fundament attestieren, aber verglichen mit Lee Perrys Eskapaden, ist es dann doch eher englischer Beamten-Dub.

jah wobble2Nichtsdestotrotz ist „Inspiration" sehr angenehm durchzuhören, da es überwiegend sanft und geschmeidig aus den Kalotten fließt. PJ Higgins' Stimme fügt sich gut ein und verschafft der Musik dann und wann ein wenig karibisches Feeling.

Das Album inspiriert Interessierte sicher zur Vervollständigung ihrer Jah-Wobble-Sammlung. Für die Stimmung könnte man aber besser auf originäre Dubalben ausweichen. Denn „Inspiration" geht irgendwie links rein und rechts raus.

Ist das jetzt etwa doch eine Antwort auf die Eingangsfrage?

Erscheinung: 2014 (30.05.)
Label: Sonar Kollektiv
www.facebook.com/Jah.Wobble.Music