stratosphere ist ein ein-mann projekt aus belgien, das nach einer 12-jährigen pause wieder angefangen hat aktiv zu werden, nachdem es vor dieser pause ca. 8 jahre lang musikalisch tätig war... hinter stratosphere verbirgt sich ronald mariën, der in den letzten jahren in musikalischer hinsicht in erster linie als tontechniker für fear falls burning und microphonics in erscheinung getreten ist, eine verbindung, die bis auf die ersten musikalischen schritte von stratosphere zurückgeht: auch diese waren tendenziell industrial geprägt (wie die ersten veröffentlichungen von dirk serries prä-fear falls burning, prä-microphonics projekt vidnaobmana) und auch diese wurden bald harmonischer (wie die von vidnaobmana), wenn auch längst nicht dessen output erreicht wurde (stratosphere hatte in den 8 jahren ganze vier veröffentlichungen). und jetzt, in seiner erneuerten musikalischen inkarnation, verwendet stratosphere statt keyboards etc. gitarren, eine weitere analogie zu dirk serries bisherigen musikalischen werdegang.
aber schluss mit der suche nach analogien, erstens sind eine menge 1-mann / 1-frau projekte mit der gitarre als einzigem bzw. basisinstrument unterwegs und zweitens hat die musik von stratosphere mit der von dirk serries außer dem instrument nichts zu tun, sondern findet ihren komplett eigenen weg: soundlich und von der atmosphäre her. und der titel der cd, „dreamscape“, liefert dabei gleich den eindeutigsten hinweis, wohin die reise geht: die musik von stratosphere hat etwas grundsätzlich positives, dazu einen charakter von aufbruch, durch die wahl der sounds auch etwas verträumtes, shoegaze-artiges; auch dann, wenn einzelne titel der tracks („you will never destroy me“, „nevertheless into the void“) eine viel düsterere und / oder aggresivere sprache sprechen, möglicherweise weil stratosphere durch derartig negative gefühle zu positiverer musik angetrieben wird, statt sich musikalisch selbst in dem dunklen abyss zu versenken. nur einzelne stücke („no one will break the silence“ und „discovering the asian hardcore space“) ziehen sich ein wenig stärker auf sich selbst zurück, verzichten auf den ausdruck eines willens zum aufbruch, bleiben bei aller fockussierung auf sich selbst offener...
erschienen ist „dreamscape“ auf bassesfrequences aus frankreich, einem label, das in der vergangenheit immer wieder durch interessante veröffentlichungen aus dem drone / ambientbereich aufgefallen ist, zum ende von 2012 jedoch leider aus den üblichen gründen „bis auf weiteres“ eingestellt wurde. der onlineshop ist jedoch weiterhin geöffnet und bietet unter anderem auch noch „dreamscape“ im schicken digipack zum vorzugspreis an. also nur zu.
schöne grüße
N
ps: ronald mariën hat mit der veröffentlichung der platte auch gleich die chance gehabt, seine dreamscapes als stratosphere live aufzubauen; sowohl auf der website von bassesfrequences, als auch auf dem bekannten videoportal kann das überprüft werden...