The Organ - Grab that gun (2006 Too Pure)

The OrganThe Organ machen auf ihrem Debüt „Grab that gun“ einen sehr gewissenhaften Retrosound. Aktuelle Einflüsse in ihrer Musik sucht man vergebens. Dafür spielt die kanadische Girl-Band originalgetreuen 1981er New Wave mit viel Hall auf Gesang und Gitarren, stoischen Drums und Joy Division-Bass. Wehmütige Musik, poppig wie fragil, nicht innovativ oder subversiv, aber sehr gut.

Wurde ja eigentlich auch mal Zeit, dass nach all den New Wave-Combos wie Interpol, Killers oder Editors mit The Organ endlich eine Frauenband den Weltschmerz besingt. Die Lieder heißen „Love, love, love“, Sinking Hearts“ oder „A Sudden Death“ und handeln von Sehnsucht, Verlust und Schmerz. Viel Melancholie wird da in einer halben Stunde Musik zelebriert. Stimmlich erinnert Sängerin Katie Sketch an Lesley Woods (Au Pairs) oder Debbie Harry (Blondie), während die Melodieführung einen sehr starken Smith/Morrissey-Einfluss erkennen lässt. Aber gerade diese Liebe für Melodien a la The Smith birgt die Gefahr, dass manche Songs ein wenig zu gleichförmig und kalkuliert wirken. So kann das Niveau, das der Opener "Brothers" verspricht, nicht durchgängig gehalten werden. Aber "Brothers" ist ja auch so betörend und wehmütig schön, dass man sofort mit Sängerin Katie Sketch den Kampf gegen die böse, lieblose und eiskalte Welt aufnehmen möchte. Und mit "I am not surprised" oder "Basment band song" hat "Grab that gun" noch weitere tolle Songs zu bieten.  

http://www.theorgan.ca/

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