switchblade - switchblade

Switchbladeswitchblade haben ihr neues album (nahezu) komplett unter die headlines zeit, präzision und direktheit gestellt.
will sagen: sie geben den 2,5 stücken des neuen albums die zeit, um durch feinste änderungen der loopartig wiederholten statements (......ja statements, riffs wäre ein zu schwaches wort) von gitarre, bass und drums eine atmosphäre düsterer erwartung zu kreieren, die dem hörer nur die chance lässt, sich der musik zu ergeben oder in der zerdehnten hoffnung auf die auflösung, die immer weiter hinausgeschobene entspannung nervös die eigene haut zu zerkratzen....

.....und das so langsam und (scheinbar) entspannt gespielt......

.....und so direkt produziert: vielfach wird ja gern ein ganzer lastwagen hall plus düsterkeybords im hintergrund als scheinbar unverzichtbare sahnesausce hinzugefügt; nicht so bei switchblade: diese platte klingt so direkt, als wenn die band bei dir zuhause spielt. auch ohne kopfhörer (obwohl die ein guter Tipp sind, um später neue details zu erhören, oder besser: die details in einer verschiebung der hörintesität zu erleben). man spürt förmlich die spannung der protagonisten, den moment des nächsten griffwechsels / schlags / tritts hinauszuzogern und dann gemeinsam zuzuschlagen. und hört es, wenn die hand die saiten kurz verlässt, um neu zuzupacken...... eine derartig direkte produktion trauen sich nur wenige und gern ist das dann auch immer nur der eine us-produzent mit dem nachnamen, der mit a anfängt.

perfekte steigerung der zwei langen stücke (19:30 bzw. 16:45 min) auch, die durch ein 7:05 langes interlude zusammengefasst werden: zunächst das verharren auf dem sprung, versteckt zwischen den grauen stämmen in dem namenlosen schwedischen wald auf dem coverbild, die stimme von gastsänger E (watain) als gepresstes zischen zwischen den stämmen und erst ganz gegen ende kommt so etwas wie eine bewegung.......

das interlude wie ein nachhall, der sich wieder findet und dann das zweite stück, das, nicht zuletzt durch den wechsel des gesangsposten (mathias friberg [logh], auch ergänzende gitarre) und eine subtile verschiebung der harmonien hin zu einem mehr an melodie von anfang an die statik aufbricht (ohne dieses zerdehnte zu verlieren: allein diese gitarre immer AN der grenze zum feedback, nicht etwa darüber..). wenn dieses 2.stück dann das tempo anhebt und sich so nach ca. 10 min aufmacht, die wälder zu verlassen ist man fast körperlich erleichtert, dass es endlich, endlich losgeht.

....und wenn es dann noch einmal innehält, dann nur, um einen danach völlig zu überrollen.

so klingt aufregende gitarrenmusik, auch auf sexy-vinyl

schöne grüsse
n

http://www.switchblade.se/

und he, switchblade spielen übrigens sunn amps......