nadja „white nights“ aidan baker „drone fields“ nadja/aidan baker „DOM“

nadja_aidan_baker_white_nights_drone_fields_dom„field of drones" gehört schon lange zu meinen lieblingsstücken / VÖs von aidan baker. erschienen 2004 als CDr im handbemalten wellpappecover, beinhaltet der release einen 77.05 minuten ausschnitt(!) eines fast dreistündigen konzerts von 2003 in killaloe in kanada, nachts unter freiem himmel mit hilfe eines ganzen feldes von lautsprechern eingespielt. und eigentlich passiert auf dieser Cdr relativ wenig; sound und harmonie packen aber sofort und, ganz nebenbei, auch die vorstellung dieses drei-stunden-konzerts in der nacht inmitten eines feldes von lautsprechern, also mitten im sound, hat etwas so verlockendes, dass ich mir schon lange gewünscht habe die chance zu bekommen, die vollen drei stunden hören zu können.

 

die vorliegende 2CD/2DVD veröffentlichung auf beta-lactam ring records beinhaltet nun das hier „drone fields" genannte „field of drones" in voller länge, als DVD mix mit begleitendem film, entwickelt aus den ideen unterschiedlicher (insgesamt sechs!)  film- und videoartists und kapitelbezogen mit der musik verwoben. die sich, über die drei stunden und mit dem erstmals auf tonträger hörbaren beitrag von gastmusiker neil wiernik (laptop), tatsächlich noch einmal neu erschließt. als verführerisch drein blickender ewigkeitsausschnitt... mit dynamik und entwicklung... zu einem einnehmenden ende.

unendlichkeit: dieses thema besetzt nadja ja seit mindestens der „thaumogenesis". und so basiert auch die nadja vorbehaltene DVD „white nights" auf einem ebenso überlangen konzert wie die „drone fields". ursprünglich im rahmen einer nachtlangen performance in einem parkhaus 2007 in toronto gespielt, wird auch „white nights" auf diesem release durch beiträge unterschiedlicher video-artists (wieder: 6) begleitet. und wenn auch im laufe der 2.45 stunden immer wieder bekannte teile bekannter nadja-tracks aufzutauchen scheinen, über allem steht die kraft eines unverrückbar erscheinenden nadja-monolithen. der sich dennoch immer wieder wandelt, niederlegt, neu erhebt... perfekt.

der zweite teil der VÖ, die beiden audio-CDs, beinhaltet die dokumentation eines moskau-auftritts von aidan baker (solo) und nadja; offensichtlich am selben tag (vor demselben publikum?) eingespielt. nadja eröffnen „DOM" mit „breakpoint (version)", das in der tat eine version des gleichnamigen stücks auf dem damaligen alien 8 recordings debüt „truth becomes death" sein könnte, um im anschluss eine kurzfassung von „thaumogenesis (version)" zu spielen, die zwar atmosphärisch und spielerisch überzeugt, jedoch wie alle live-versionen dieses stücks, die ich bisher gehört habe nicht an die übermächtige wucht der studioversion heranreicht. zum abschluss „long dark twenties" und nadja im distorto-song format. gut.

aidan bakers „DOM" startet mit einer loop-basierten improvisation, die gleichzeitig düster und ausladend in richtung hörer greift und dabei in ihrem ersten teil deutlich mehr präsenz zeigt, als aidan bakers trademarksound sonst; packend und zwingend. der livesound überhaupt deutlich dreidimensionaler als bei der nadja aufnahme, fast als säße man im konzert. dazu im anschluss „the sea swells a bit" von der gleichnamigen CD und „bond of blood" von der „gathering blue".

und wie immer ist die darbietung bei beta-lactam ring records über alle zweifel erhaben: bedruckter, massiver pappschuber als außenhülle, ebensolcher aufklappschuber für die CDs/DVDs, signierte karte, booklett. und die vier digital-scheiben...

schöne grüße

N

ps: ich brauche jetzt mal langsam einen audio-DVD player; einfach nur, um die musik derartiger releases auch rein als solche und einfach über die anlage hören zu können...

 

http://www.nadjaluv.ca

http://www.aidanbaker.org