nadja „under the jaguar sun“

nadja_under_the_jaguar_sunkanadische mengenlehre?
1 konzept
2 VÖs
4 tonträger
2x5 titel
2x2 remixe
5x5 weitere möglichkeiten
4x5 joker (mindestens)

...und vielleicht habe ich noch was übersehen.

nadja, soviel muss doch selbst der-/diejenige zugeben, der/die nadja nicht (mehr) hören kann oder mag, verlieren nicht die lust am experiment, der erweiterung des bisherigen, usw., usw.: „under the jaguar sun“ ist erstmal eine doppel-CD, verpackt in einem kreuzförmig ausklappbaren cover aus superschwerer pappe mit einem artwork aus farblich extrem hochgedrehten bildcollagen aus naturelementen (mit hohem ahorn-anteil, nebenbei), zumindest in meiner kopie ein wenig krumpelig zusammengebaut, aber sonst wertig, wertig, wertig. die 2 CDs in extra stecktaschen in der mitte und: gemeint zum parallelen hören. das ist zwar vom konzept her nicht einzigartig neu, hin und wieder gab es und gibt es das schon, aber jedenfalls nicht so oft, als das das jetzt gewohnheit wäre. am wichtigsten dabei vielleicht trotzdem: einzelhören ist kein problem, es fehlt auch nichts, nadja sind ja im allgemeinen ohnehin nicht gerade minimalisten, was die soundliche dichte eines tracks angeht. CD 1, „tezcatlipoca (DARKNESS)“ beinhaltet die rhythmischen stücke, doomig (fast) rockend, CD 2 „quetzalcoatl (WIND)“ die ambienten sichtweisen; in der gewünschten/angebotenen überlagerung ergeben sich damit keine rhythmischen haker, sondern 5x5=25 mögliche verdichtungen (mit hunderten von varianzen aufgrund möglicher verschiebungen). das soundbild auf beiden CDs extrem erweitert, nicht nur aidan baker und leah buckareff (die ich hier erstmals auch singen höre) fahren auf, sondern laden mit brandon hocura, naomi hocura, nick storring und mika posen gastmusiker dazu; sitar, harmonium, violine, cello; akustische instrumente (einschließlich drums) erweitern die elektro-kante, ohne, mit blick auf zumindest einen teil dieser instrumente jetzt beispielsweise in richtung world-musik zu driften (nur so als mögliche befürchtung...). ok, und dann die doppel-LP, „chalchiuhtlicue (RAIN)“: keine überschneidungen, statt dessen vorschläge, wie es klingen kann, wenn die CDs geschichtet werden: 5x nadja (auf drei seiten) zwischen kante und erwartung, ambient und killer und 1x edward ka-spel (auf seite 4). und es ist doch immer wieder gut, jemanden fremdes, den nicht eingeweiten, von aussen schauen zu lassen: nadja sind in der überlagerung erst mal nadja, auch das ist gut und funktioniert und macht spass. und edward ka-spel ist edward ka-spel, das überrascht nicht, aber hier muss er sich ja mit dem ausgangsmaterial von nadja beschäftigen. und das in seiner verschrobenen art; das ist dann echt anders.


schöne grüße

N

http://www.nadjaluv.ca