Band of Skulls - Baby Darling Doll Face Honey

bos_babyWer bei diesem Titel niedliche Kinderlieder erwartet, dem werden direkt beim ersten Song ungläubig die Gehörgänge einstürzen. Bereits der Eröffnungstrack lässt erkennen, dass Band of Skulls eine etwas ältere Klientel im Sinne hatten als sie ihr Debütalbum komponierten.

 

Und diese könnte gut und gerne in ihren 50ern sein, denn was man hier zu hören bekommt, erinnert unüberhörbar an die Hochzeiten des Prog Rock der 1970er. Pink Floyd, Deep Purple und The Who lassen grüßen. Lange Gitarrensoli wie auch andere Instrumentalteile (“Bomb”, “Blood“) und die musikalische Komplexität der Lieder lassen die Inspirationsquelle der jungen Briten eindeutig erkennen.

Doch mit einem für die 70er so typischen Konzeptalbum hat “Baby Darling Doll Face Honey” wahrlich nichts zu tun. Zu unterschiedlich die hierauf vertretenen Songs, zu wenig stringent die Gesamtheit der musikalischen Gestaltung. Blues, Psychedelic und Prog Rock, Balladen - die Bandbreite von Band of Skulls beschränkt sich nicht auf ein Genre alleine. Dieser Abwechslungsreichtum wird durch die singende Doppelspitze Marsden/ Richardson noch erweitert.

Auch wenn die Band meint, ihren Sound bereits auf diesem Album gefunden zu haben (hier geht‘s zum Interview), so fällt es doch schwer, ihn genau auszumachen. “I know my place, but it don’t know me” - die Zeile aus dem letzten Song des Albums ist vielleicht der unterbewusste Ausdruck dieser musikalischen Heimatlosigkeit. Aber zum Sesshaftwerden ist ja meistens das zweite Album da.

Erscheinung: 22.01.2010
Label: Rykodisc (Warner)
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http://www.myspace.com/bandofskulls