pyramids with nadja „pyramids with nadja“

wasser und öl, das war doch immer: nicht mischbar. und dann kam die emulsion. geht also doch.
bei musik ist das nicht anders, genre-grenzen sind für anfänger, die anderen zählen die versatzstücke pro minute; wer mehr erkennt, hat gewonnen.


gewonnen haben vor allem auch diese leute, die derartiges produzieren und neben dem bedienen des alleswisseraspekts (siehe oben) spannende musik hinkriegen. siehe vorliegender fall. nadja, kollaborationserfahren, zeigen sich hier trotz ihres gern sehr fokussierten sounds offen für erweiterungen, zusammen mit den pyramids bauen die beiden einen extrem spannenden und überraschenden 4-tracker zwischen dark ambient und metal(-motiven). schon die #1, „into the silent waves“, macht mit ihren catchy wind-atmospherics und ein paar verlorenen akkorden alles klar, überrascht am meisten mit gesang von fast anfang an und einer ersten, ganz im hintergrund stattfindenden double-bass attacke (!!!; spielzeit zu diesem zeitpunkt: gerade mal 3.38!), die durch die abmischung weit hinter den mittlerweile in der dynamik extrem gesteigerten atmosphären und losgelöst von ihrer bekannten rolle texturqualitäten erlangt. dazu dann ein paar zerrissene breitwand riffs 4km entfernt und voilá...
#2, „another war“, bleibt zunächst noch ein wenig zurückhaltender, collagiert sich dann aber in einzelne (und trotzdem zusammenhängende) parts und stellt den gesang ganz nach vorn (wobei „vorn“ im kontrast zu dieser reverbhölle wirklich SEHR vorn ist), als klammer des gesamten stücks. die #3, „sound of ice and grass“, täuscht dann zunächst mit pianotupfern an, um mit tiefen, verzerrten bässen und vereinzeltem gesang tief in den doom einzufahren; die atmospherics zerrissener, das stück gebrochener, in der gesamtästhetik jedoch das konzept haltend, selbst beim schlusschoral. #4, „an angel was heard to cry over the city of rome“, versöhnlich und abschliessend, vom gesang aufgenommen; und dann doch noch einmal ausbruch: double-bass, mit offen tragender harmonik und wieder der chor. und diesmal geht es wirklich gen himmel...

tolle zusammenarbeitsplatte; aber erwarte bloss nicht die typische nadja-kante... +: natur-style-cover ohne elfenromantik; eher so wie: da vorn im wald (bei dir). cool.

schöne grüße

N


www.myspace.com/pyramidsmusic
www.myspace.com/nadjaluv
http://64.92.105.10/~coldsnap/aidan/nadja.htm