alva noto „xerrox vol. 2“

alva noto „xerrox vol. 2“„to the new world" (so der untertitel. und gemeint zu sein scheint damit so etwas wie ein neues feld, das es zu xerrografieren gilt; zu neuen ufern, in etwa)...

der hauptunterschied: es sind nicht mehr allein jingles oder sonstige kommerzielle musiken, die gesampelt und x-fach kopiert zu einem neuen „original" werden; diesmal sind es auch beiträge anderer künstler / musiker, die xerrografiert werden (obwohl: sind die jingle-macher nur handwerker? können handwerker nicht auch künstler sein? verlasse ich jetzt gerade die bahnen dieser kritik? ...ihr wisst -hoffentlich- was ich meine). und so gibt es zum beispiel auch einen beitrag von stephen o' malley, ohne den man ja überhaupt nicht mehr aus(zu)komm(en)[t] (scheint).

und tatsächlich, vol. 2 ist in einer etwas abstrakten, aber deutlich wahrnehmbaren form „musikalischer" (ohne vol. 1 damit auch nur irgendwie herabwürdigen zu wollen): die stücke; wiederum ohne beats, loopartig, dronig, wiederum mit texturellem schmutz, der als soundliches äquivalent der zunehmenden visuellen körnigkeit einer wiederholten klassischen kopie einzelne der tracks bis an die grenze des noise umhüllt sind komplexer, arrangierter als zuvor; die (bezogen auf den gefühlten gesamteindruck) tendenzielle dominanz von streichersounds tut ihr übriges. trotz des experimentellen ansatzes also „hörmusik", auch ohne separate / vorhergehende hirnbeschönigung.
und das ist auch gut so.

schöne grüße

n

ps: fortsetzungs-cover mit industriell / produkthafter beipackzettel info-stilistik; wieder einmal auf haptisch sehr schickem material. ...und der ahnung, wie viele folgen uns noch „drohen".

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