durchdrungen vom geist russischer melancholie, ist „kreuzung zwei(creatura per creaturam continetur)" eine ganz andere platte geworden, als etwa „aiws", die letzte reguläre troum.
reutoff aus russland haben die basis erarbeitet und dann nach/zu deutschland, bremen, troum geschickt, die ihre zutaten und wohl auch den endmix erledigen konnten/durften/mussten. und wie oft, wenn dunkle streicherwolken hinter einem hallnebel den himmel verdüstern, weis ich nicht so recht: original verfälscht oder fälschung original? heisst: bearbeitete samples oder in orchestraler anlehnung an vergangene leitbilder selbst gespieltes? zum glück hängt von der beantwortung dieser frage aus musikalischer sicht nichts ab (vielleicht aus rechtlicher, falls da irgendwer besitzansprüche geltend machen kann/will/meint zu müssen). nur: natürlich gilt es diesen sound zu mögen, der „kreuzung zwei(creatura per creaturam continetur)" zwar nicht dominiert („creatura per creaturam continetur" beispielsweise, die #3, unterscheidet sich in keiner weise von früheren troum-releases mit diesen shärischen mandolinen-melodien als hauptmelodieträger), aber immer wieder starke präsenz erreicht. dazwischen auch abschnitte abstrahiert gedämpfter industrieller härte mit tief versenkten stimmen. die eigentliche überraschung aber „ignis lucidus", die #5, mit einem basic track aus groovenden drumcomputer plus basslauf, verbunden mit chor und harmonisch öffnend aufbauenden melodiewolken; hit, wenn auch in dieser songlastigen form an dieser stelle reichlich unüblich. aber: passt. und die harmonik ist einfach perfekt, sowieso; aufbau/sound/ebenen(ver)mischung.
schöne grüsse
n
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