mirko uhlig “the nightmiller“

mirko uhlig “the nightmiller“to the slow drowning sun still glowing in the flickering crimson sky on an isolated shore...

to the old windmill wings revolving in unison with the world...

to the words whispered gently in the mild air...

to the curled up silhouette's breath dreaming on that eroded wooden bench...

"the nightmiller" spreads fragrances of moist grass under the trembling stars, and oneiric dust, unfolding a pregnant sea of everlasting wonder...

so die linernotes auf „the nightmiller", mirko uhligs neuestem vö, diesmal auf dem belgischen label mystery sea, das, passend zu seinem namen, seine veröffentlichungen (wie z.b. schon tzesnes „cliffs under the mist" ) in den metakontext „see" stellt. gemeinsames musikalisches merkmal ist damit eine nicht wegzudiskutierende drone-haltung, gerne auf langer fahrt durch an- und abschwellende wasserinspirierte flächen. noch stärker der zusammenhang jedoch über das artwork mit seiner variation eines maritim/mysteriösenen gestus, schick anzusehen auf der label-seite; jede vö als (profi)cd-r im jewelcase, und: eben gut gemacht. und die reputation, die mirko uhlig in bezug auf seine ideen als musiker (z.b. "VIVMMI", "storm: outside calm tamed", "the rabbit's logbook", "farewell fields"; letzteres zusammen mit dronaement) und labelchef („mandala vol. 1", feu follet und miina virtanen "the icicle lectures", richard lainhart "white night") bereits hat, wird seitens mystery sea jetzt noch einmal nachhaltig unterstrichen: mit „the nightmiller" unter seinem eigenen namen kann er bereits das zweite werk innerhalb der labeldiskografie vorlegen; nach „genmaicha : at the opal seashore" als sein früheres alter ego aalfang mit pferdekopf.

"the nightmiller", das ist erst einmal ein dunkler, gedeckter soundgestus, eingeführt mit dem 2.34 kurzen „ the archon star", fast rau und fein geschuppt, dabei genau so anmutig wie verstörend. „wooden waiting" beginnt in seinen 19.24 minuten dann als fast weiche, weit ausgebreitete, in die ferne ausgestreckte fläche, die den blick von der mühle über die glatte dunkle see leitet. und obwohl vom start an teil, schälen sich die stets auf der kippe scheinenden feedbackanteile, die der in der dünung bewegenden fläche ein kontrastierendes gefühl der unwägbarkeit verleihen erst nach ein paar augenblicken heraus und bereiten das aufkommen tiefer subfrequenzen vor, mit denen zusammen die vorherige melodiedrift durch ein stärker gerichtetes thema abgelöst wird. das aber, die drohenden vorzeichen missachtend, letztlich doch in hellere, ruhigere wässer führt, nur um beim titel „the nightmiller" ins innere der mühle zu leiten, wo ein ganz anderer pegel herrscht, als noch wenige minuten zuvor, draussen auf der sitzbank. im rhythmus des mahlwerks geht es durch die verschiedenen stockwerke und die daraus resultierenden klangwelten bis sich alles doch verliert...

perfekte studie in auf-, abbau und verflechtung bzw. in wahrung von homogenität bei steter varianz. sehr empfohlen.

schöne grüsse

n


www.mirkouhlig.com
www.myspace.com/mirkouhlig
mirko uhlig bei wikipedia
www.mysterysea.net
www.exovo.org