Alain Nkossi Konda - Visions of Africa-pella (2008 Culture Taxi Records)

RasierpinselUnter Vertrag bei Harry Belafontes Label. Zweifacher Gewinner des John Lennon Songwriting Contest. Best male solo artist und Best songwriter bei den MusicAid Awards. Was sagt uns das? Möglicherweise nichts. Ist aber nicht schlimm.

Denn man muss Alain Nkossi Konda nicht kennen. Auch wenn es einem bekannt vorkommt, wenn man seine Musik hört. Konda orientiert sich an euro-afrikanischer Popmusik, die vor langer Zeit die Sehnsüchte 40-jähriger Bibliothekarinnen befriedigt hat. Musik, die Leute wie Youssou N'Dour und Mory Kante nach Europa brachten, wo sie dann den westkompatiblen Feinschliff erhielt, ohne ihren Ursprung zu verleugnen.

So geht es auch Alain Nkossi Konda auf Visions of Africa-pella an. Er kombiniert exotisches Afrikanisches mit schmerzfreiem Pop. Die Herkunft des Kongolesen, der in New York aufwuchs und in Bayern lebt, verleiht dem Mix eine unbestreitbare Authenzität, aber wenig perlende Spritzigkeit. Kondas Credo "drei Kulturen, eine Seele, eine Stimme" verebbt schon mal in einer Seichtigkeit, der nur manches Mal ein wenig Jazz- und Reggaekolorit abhelfen können.

Das heißt nicht, dass sich der Wahlbayer seine gewonnenen Auszeichnungen hinterlistig ergaunert hätte. Musik und Arrangements zeigen, dass Konda weiß, was er macht. Visions of Africa-pella ist bequem anzuhören, aber nicht visionär. Die Platte wird ihre Fans finden. Sie fände eine andere Hörerschaft, wenn Kondas multikulturelle Sozialisation zu Erstaunlichem geführt hätte.

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