fear falls burning “frenzy of the absolute“

fear falls burning “frenzy of the absolute“fear falls burning hier erstmal parallel auf cd + (doppel)vinyl und das mit einer coverikone zu ehren einer der transportwege der grundlagen aller elektrischer musik.

nach der feinsinnig-kraftvollen "when mystery prevades the well, the promise sets fire" hatte ich mich schon gefragt, wie fear falls burning es wohl angehen wird, seine zusammenarbeit mit unterschiedlichen schlagzeugern, besonders weil percussion auf der "mystery" ja "nur" in den tiefsten tiefen der struktur stattfindet und die ankündigung der "frenzy of the absolute" in dieser hinsicht ja einiges mehr erwarten ließ. dass es eine so stimmige sache wird, wie hier auf der "frenzy", so selbstverständlich und gleichzeitig selbstbewusst, habe ich zwar gehofft, aber mann / frau muss das erst mal hören, um es wirklich zu glauben.

das über 21 minuten lange titelstück macht da schon mal gleich keine gefangenen;

fear falls burning lässt tim bertilsson den auftritt und das von seiner heimatband "switchblade" bekannte, reduziert / pointierte spiel ergänzt die loopdrones von fear falls burning aufs beste; das ganze "natürlich" dabei noch reduzierter und pointiert / fraktaler, nicht rhythmus, sondern betonung im vordergrund. fffb baut die drones in diesem titelstück fast unmerklich steigernd auf, bis das schlagzeug, gerade noch den focus der abstrakt-rhythmik bildend, fast ganz in den wolken versinkt, die zu diesem zeitpunkt zu einem unwirklich schlingernden gebilde aus gitarrenebenen gewachsen sind. dann: break, ein abbruch, wie er in ähnlicher härte zuletzt bei einzelnen konzerten auf der "the infinite sea of sustain" nachzuerleben war; und fast klingt es, als hätte dieser stopp die pforten geöffnet, zu einem mahlstrom zähfliessender, rauer gitarrenfäden, sich gegenseitig zerreibend und fast schon sirenenartig (im klassischen wie zeitgenössischen sinne) die aufmerksamkeit beherrschend. die drums können sich zu keinem zeitpunkt mehr von diesem schlag erholen, im fernen hintergrund treiben sie im strudel richtung zentrum des schwarzen lochs. hammerstück, gerade auch in den distortion-sounds. und punkt, ende, aus, verschwunden.

stück # 2, "he contemplates the sign", fast wie ein nachhall von "frenzy", ein ebenso zähfliessendes ziehen + schlingern, wie ein unbekanntes riesiges tier, das sich in einer zu engen höhle wälzt, eine kakophonie auslösend, die, sich zunehmend verdichtend, durch die gestrichenen becken von dave vanderplas (der ja auch schon auf der "when mystery prevades the well, the promise sets fire" dabei war) eine metallische schärfe erhält und sich doch nach fast 20 minuten im hallraum verlieren muss (mit extrem gelungener hall / nichthall architektur auf dem schlußstrich).

# 3 "we took the deafening murmur down" viel gerader, eine zerrende gitarre als loop (vermutlich die, die johannes persson, cult of luna, eingespielt hat), rhythmisch und in den harmonien die vorangegangenen strudel verlassend, sich auf den weg begebend, die gespinstwolke aus feenartigen dronefäden mit sich ziehend. als mantra, als ritual, ab ca. 8.00 minuten von magnus lindberg ebenso verstanden, das schlagwerk als zusätzlicher taktgeber des zu diesem zeitpunkt noch allgegenwärtigen loops. und während das gespinst an macht gewinnt, die dronewolke vergrößert, in der entwicklung die verdichtung der ersten hälfte des titelstücks noch einmal aufgreifend, wird aus dem rituellen mantra plötzlich rock, fast, 1.22 minuten lang, umhüllt von einer geradezu gespenstischen drone-aura.

cut.

perfekt. sound, aufbau, dynamik, alles. ich bin gespannt, wie sich das vinyl-zusatz- + das bonus-stück da einfügt / anhängt.

noch einmal zum cover (hier die cd version): doppel-aufklapp-digi mit rauer seite bedruckt, das vielfach gespiegelte bild der hochspannungsmasten überzieht alle oberflächen einschließlich der der cd, der hintergrund / himmel / was auch immer wasserartig zerissen, perfekte weiterführung der "when mystery prevades the well, the promise sets fire" coveridee (neues konzept, he?).


schöne grüsse


n


ps: und es gibt viele platten, die sind nur "bedingt", diese hier ist "unbedingt". deshalb: unbedingt hier: unruhr.

psps: "this album is designed for playback on headphones and/or at high volume". yes.


www.fearfallsburning.be/
www.myspace.com/fearfallsburning
www.switchblade.se/
www.cultofluna.com/
www.magnuslindberg.com/
www.matinaverhoeven.be/
www.alephstudio.co.ok/
www.conspiracyrecords.com/