charalambides "likeness"

charalambidesich erinnere mich gern und ungern an den eher verkackten gig zusammen mit den charalambides. und gern: wegen der intensität im zusammenspiel des duos und diesem impro-appeal in der analog-echo gedoppelten stimme christina carters und, natürlich, der räume schaffenden gitarrenarbeit von tom carter.

"likeness", neu auf kranky in diesem schicken gatefold-papp-cd-schuber, transportiert diesen live erlebten dark-impro-experiment-electric-folk-appeal der charalambides perfekt auf den silberling. wie ein langer trip, bestens unterstützt durch die fast schon wie überblendungen wirkenden mikropausen zwischen den stücken. geisterhaft im raum stehende stimme mit umherirrenden dopplungen, fein verwobene bis, manchmal, auch brutal umherkreisende gitarren, ob (wie live) allein gespielt von tom carter oder (hier auf "likeness") von beiden (?), gern mit delay, manchmal mit wha und / oder fuzz, hart und gekonnt an der grenze zwischen song und improvisation und der anspruch an den raum beim hörer, den diese extrem räumliche aufnahme fordert, seine zwingende kraft, geht auch nicht in die knie, wenn, wie z.b. bei "saddle up my pony" (einem der intensitäts-höhepunkte) die effekte auf volle breitseite (+ schräglage!) gehen, alles bleibt extrem organisch und wie aus einem guss. und dass muss man erst mal so schaffen. sehr empfohlen; gerade auch für die, die bei derartiger musik eher zweifeln und deshalb am besten im unruhr popkulturshop  kaufen.

schöne grüße

n

ps: noch mal "saddle up my pony": der gitarrensound und -part am start, der erinnert mich extrem an "dreiklangdimensionen", excuse (oder auch nicht: ist auch ein gutes stück, wenn auch eine ganz andere baustelle). und noch was: fast durchgehend nur gitarren und stimmen.

http://www.wholly-other.com
http://www.kranky.net