Playfellow aus Chemnitz - und hier ist der Name Programm - sind zunächst mal verspielt Indierock mäßig unterwegs. Man kommt nicht umhin gewisse Ähnlichkeiten mit Radiohead festzustellen oder auch mal eher popgerichtet an Coldplay erinnert zu werden. Dies ist durchaus positiv zu vermerken. Manche Sänger haben eben eine teils etwas fragile Stimme und wenn diese - wie hier - richtig in Szene gesetzt wird, klingt dies Erfolg versprechend.
Zu finden sind Playfellow mit einer neuen rockigen Nummer "Cut" auch auf dem Labelsampler "Our Psychosomatic Love", wo sie durchaus positiv mit ihrem Sound hervorstechen. Diese Kompilation spiegelt die ganze Bandbreite des regionalen Kollektivs im Raum Hohenstein-Ernstthaler (Sachsen) - Moment, meinen die das wirklich Ernst? Ja, tun sie! - wieder und die dahinter steckende Idee, auf Independent-Niveau durch Zusammenschluss viele Prozeduren der Produktion und Vermarktung zu vereinfachen, ist sicherlich lobenswert. In diesem Fall aber ist das Spektrum jedoch sehr divergent und zum Teil mag man nur noch an krachgeschwängertes Gedudel denken. Von einem handverlesenen Sampler könnte man doch etwas mehr Stilrichtung und Konsequenz erwarten. Hier ist zwar sicher jeder Künstler von seinem Werk überzeugt, der Hörer wird aber von gängigen, leichten Indie-Sounds über Lounge-Style, Kraftwerk-Cover bishin zu abstrusen schwerverdaulichen Kompositionen gejagt, deren Sinn und Zweck sich mir letztendlich entzieht. Viele Stücke bleiben mit minimaler Entwicklung irgendwie am Ausgangsthema hängen, ähneln eher einer Art untermalender Filmmusik. Dabei fehlen dann Melodien, Text und Message. Da können die Songs so exklusiv sein wie sie wollen…
VÖ: Playfellow und Sampler 14.03.2008