DIN (A) Tod - The Sound of Clash (2007 Out of Line)

Sound of ClashKalte Klangwelten aus pumpenden Sequenzern, Octavbässen und minimalistischen Beats erzeugen DIN (A) Tod auf „The Sound of Clash", die ihren Ursprung im Postpunk von Bands wie Fad Gadget gar nicht leugnen wollen. Bis vor kurzem feierte die dekadente Variante dieses Neo-Elektropops noch ihren Hype als Electroclash.

Aber DIN (A) Tod sind düsterer - sprich: mehr Gothic- und beschäftigen sich lieber mit Schauerromanen, Grand Guignol und Horrortrash, anstatt Prada und Prosecco zu besingen. Auch auf ihrer ersten Veröffentlichung in Albumlänge ziehen DIN (A) Tod ihre Kreativität aus den Beschränkungen, die sich durch den konsequenten Einsatz analoger Elektronik ergeben. Und das dies funktioniert, haben die Berliner schon auf ihre ersten EP „Living Dead" bewiesen. „The Sound of Clash" schließt daran nahtlos an, ist aber abwechslungsreicher, in dem es Elemente aus New Wave, Electroclash („Carols Fascination"), Minimal Electro („Creation Cruxification") und EBM („Jean sans peur") vereint.

Schon lange gab es nicht mehr einen so guten Electro-Wave-Song wie „The Sound of Clash"/„Ephedrine Logic", der alle Zutaten besitzt, die einen potentiell neuen Clubhit ausmachen: tanzbar, eine Melodie, die sich in den Gehörgang fräst und eine absolut stimmige Mischung aus Elektronik und Gitarren. „Carols Fascination" wird gesungen von Claudia Fassold und mit ihrer etwas dünnen, aber äußerst charmanten Stimme, zieht eine süße Poppigkeit in den Sound von DIN (A) Tod ein, die an Pias Songs bei Phillip Boa erinnert. Das ist bester Poptrash mit The Cure-Gitarren. Und wie beim Voodooclub bildet der weibliche Gesang auch hier einen attraktiven Gegenpart zu dem spröden Gesang von Boa bzw. Sven Claussen. Dass mit „Living Dead", „Creation Cruxification" und „Magarita" auch die Tracks der ersten, nur als Vinyl erschienen, EP ebenfalls auf dem Album enthalten sind, ist bei der Güte der Songs nur zu begrüßen. Als Produzent von „The Sound of Clash" konnte übrigens wieder John Fryer (Depeche Mode, NIN, This Mortal Coil) gewonnen werden - auch eine gute Entscheidung, um sich vom ansonsten vorherrschend mäßigen Gothic-Mainstream abzuheben.

Fazit: Endlich mal wieder ein uneingeschränkt empfehlenswertes Electro-Wave-Album, das Laune macht.

Interview mit DIN (A) TOD von 2005
www.myspace.com/dinatod
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