SAGARROI im Bf. Langendreer Bochum 24/03/05

Es gibt Spanier, die heißen nicht Juan Carlos, sehen auch gar nicht so aus und reichen keine Tapas. Das mag daran liegen, dass sie Basken sind und mit dem restlichen Paellaquatsch, Irakbefreien und Vor-wilden-Ochsen-wegrennen nichts am Hut haben. Spanier wie diese sind gern im Bahnhof Langendreer und machen Musik. Musik, die nach der Kategorisierung meist so daher kommt: Punk-Ska-Reggae-Mestizo-Sounds. Das hilft nicht weiter, deshalb hört man es manchmal wispern: Manu Chao, Gottvater. UnRuhr greift noch tiefer in die Mottenkiste... Es gibt Spanier, die heißen nicht Juan Carlos, sehen auch gar nicht so aus und reichen keine Tapas. Das mag daran liegen, dass sie Basken sind und mit dem restlichen Paellaquatsch, Irakbefreien und Vor-wilden-Ochsen-wegrennen nichts am Hut haben. Spanier wie diese sind gern im Bahnhof Langendreer und machen Musik. Musik, die nach der Kategorisierung meist so daher kommt: Punk-Ska-Reggae-Mestizo-Sounds. Das hilft nicht weiter, deshalb hört man es manchmal wispern: Manu Chao, Gottvater. UnRuhr greift noch tiefer in die Mottenkiste...

Denn als Sagarroi gegen 22.00 Uhr das Publikum mit den ersten fünf, sechs Stücken beglückt hat, meint man, das schon mal gehört zu haben. Gab es da am Beginn der 1980er in England nicht eine Band namens The Police? Es fehlt die prägnante Stimme, dafür ist bei Sagarroi die Schlagzeug-Bass-Gitarre-Besetzung um eine Posaune ergänzt. Doch schließt man die Augen, stellt sich Sting baskisch singend mit einer großen Flöte im Nacken vor, dann könnte man....ja, ein bisschen....doch....

Durch Asier Ituarates Posaune bekommt die Ska-Komponente ein stärkeres Gewicht, ansonsten gibt es Quotenanteile von Reggae, Punk, Pop. Der Bahnhof dankt es mit Tanzwut, weil Platz ist da.

Allerdings muss an der Bühnenshow von Sagarroi noch stark gefeilt werden. Es liegt nicht nur daran, dass die vier Jungens wie Sparkassen-Azubis mit begleitendem Vater auf Interrailtour aussehen, nein, man benimmt sich auf der Bühne auch anders. Es ist auch nicht gut, die Show nach einem Stück, mit dem das Publikum gerade eben an den Rand der Ekstase getrieben hat, für ein Schlückchen Bier oder für das ausgiebige Gitarrestimmen zu unterbrechen. Genauso wenig lässt man darauf schweren Dubreggae folgen. Die permanent spanischen oder baskischen Ansagen sind anfangs vielleicht noch lustig, doch irgendwann ist man mit Transferleistungen überfordert. Es ist dann nicht mehr zu erraten, ob man den Menschen auf dem Klo oder dem Mann am Merchandisingstand einen Applaus spenden soll.

Also, die Jungs von Sagarroi müssen sich nicht hinter einer spanischen Wand verstecken, doch bis zur Qualität der Landsleute von La Kinky Beat ist es noch ein langer Weg. Von Police gar nicht zu reden.

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