Fliehende Stürme + Kontakt 46 im Zwischenfall, Bochum, 01.05.2005

ImageNa, das doch mal wieder ein richtig gutes Wochenende für den Bochumer Zwischenfall: Freitagabend ein voller Laden bei Pink turns Blue und Sonntag ebenfalls Schlange stehen (bzw. manche lagen auch schon) für Fliehende Stürme, die nach 2 Jahren Pause mal wieder auf Tour waren. Fliehende Stürme- und Chaos Z-Mastermind Andreas Löhr hat die deutsche Punkszene schon seit frühester Jugend entscheidend mitgeprägt. Im zarten Alter von 15 Jahren gab er bereits sein Abschiedskonzert bei der Deutschpunklegende Chaos Z und gründete im Anschluss daran die Band Fliehende Stürme.


Die Besetzung änderte sich nicht - man wollte lediglich das musikalische Spektrum erweitern. Neben den Punkeinflüssen wurden nun auch düstere Wave-Elemente in die Musik eingearbeitet. Diese eigenwillige Mischung wurde zum Markenzeichen der Band.
Anheizer des Abends waren aber erstmal Kontakt 46 bei einem weiterem Heimspiel im Zwischenfall und sie nahmen diese Rolle ernst. Mit ihrem angedüsterten Punk im Stile der frühen Razzia ging es zur Sache. Der Sänger hat hat eine enorme Bühnenpräsenz mit seinen wilden Psychoaugen und der agressiven Art, mit der er die Lieder performte. Leider hat der Soundmann im Zwischenfall mal wieder ganze Arbeit geleistet und den Sound in einen unverständlichen Brei zermischt. Schade, dass es so nichts war mit den ansonsten hörenswerten Texten. Sei´s drum. Die Anwesenden ließen sich von Kontakt 46 mitreißen, kannte doch auch der ein oder andere Zwischenfall-Gänger die Band von der Pagan Love Song-Compilation (vertreten mit dem Übersong „Moldau"). Im Herbst kommt neues Material...Dann folgten Substance of Dreams bei denen sich der Fliehende Stürme-Schlagzeuger Andi schon mal warm trommeln konnte. Ich kannte die Band nur aus den Kleinanzeigen im Zillo, aber das war auch schon mehr als 10 Jahre her. Viel erwartete ich nicht und fand auch den PR-Text zum Konzert von wegen "Post Punk-/Dark Wave-Helden" mehr als übertrieben: die Band war nie bedeutend. Aber man kann sich ja auch mal Imageirren: Substance of Dreams waren richtig gut. Post Punk-Sound mit deutschen und englischen Texten – mit anständig Druck und ohne Gejammer. Die haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zum Abschluss folgten dann Fliehende Stürme. Im Gegensatz zum Düsterpunk von EA 80 klingen Fliehende Stürme nicht so Joy Division-fixiert und kommen auch ohne deren Knüppelpunk-Ausbrüche aus. Atmosphärisch sehr dicht, aber vielleicht etwas statisch spielten Sänger Andi und Bassist Stefan ihre Songs herunter: Mit Gitarre und Bass wurde eine dichte graue Wand kreiert, die mit einem teils heftigen monotonen Beat unterlegt wurden (mir bleibt aber unklar, warum der Schlagzeuger E-Drums benutzte....?). Höhepunkte waren sicher die Lieder "Das Chaos brütet" oder "Satellit", aber dass Publikum tanzte und pogte sowieso vor der Bühne fast das ganze Konzert hindurch.

www.kontakt46.de
www.substanceofdreams.de
www.substanceofdream.de/fliehendestuerme.html

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