Redaktionspoll 2009

Verfasst von Administrator am .

pollDiesmal haben wir uns etwas mehr Zeit gelassen mit unserem Jahrespoll. Der Relaunch zum Jahreswechsel hat seinen Tribut gefordert. Trotzdem wollen wir nicht darauf verzichten: Das Jahr ist gegangen. Die Lieder bleiben. Die Redaktion hat gegrübelt und gelauscht, verworfen und sich berauscht - an dem, was uns 2009 so um die Ohren geflogen ist. Hier ist das, was gelandet ist.

Bilder
Lubi
Fat Freddy's Drop - Dr. Boondigga & the big BW Es grenzt fast an Haarspalterei, darüber zu debattieren, ob "Dr. Boondigga & The big BW" nun besser ist als der Vorgänger oder nicht. Denn auch das aktuelle Album der Neuseeländer ist großartig. Musik in höchster Qualität von einer kaum zu kategorisierenden Ausprägung. Allein der Titeltrack zieht einem die Pinne weg.
Fleur Earth - Es entstehen Wesen Trotz ihres Hauptberufs im ordentlichen Handwerk, haut die Frau drei Alben in anderthalb Jahren raus. Das allein ist bereits bemerkenswert. Darüber hinaus vermag sie die Qualität ihrer Songs in dieser Zeit noch zu steigern und aus kantiger Deutschlyrik und geschmeidigem Soul eine musikalische Super-Sahnetorte zu fabrizieren.
Jaqee - Kookoo girl Dass der beste Reggae inzwischen aus Europa kommt, mag nicht jeder glauben, ist aber so. Dabei ist "Kokoo girl" gar kein Reggae-Album, sondern tut nur so. Das aber derart gut, dass man in Versuchung gerät, Jaqees 2009er Werk unter -Reggae- ins eigene Plattenregal einzuordnen. Der bisherige Output von Jaqee, der in Schweden aufgewachsenen Frau aus Uganda, ist sowieso schwer zu sortieren. Wieder ein Beweis, seine Platten am besten nur alphabetisch zu ordnen.
Forro in the dark - Light a candle Weltmusik ohne Gutmenschballast. Vier Brasilianer aus New York verknüpfen Bestes aus ihren Lebenswelten: Rock'n'Roll-Forro. Nichts für abendliche Klimagipfeldiskurse beim guten Glas Rotwein, sondern für ausgelassene Küchenpartys mit übertriebenem Alkoholgenuss. Enthält den Mitternachts-Mitgröler "Caipirinha".
Messenjah Selah - Breaking Babylon curse Runderneuerter Nachwuchs-Roots-Reggae. Messenjah Selah bietet bei seinem Debüt natürlich viel Gottespreisung, Kirchenschelte, Politikmisstrauen und Westweltkritik. Die Mottenkugeln können trotzdem im Schrank bleiben. Weil der Mann einerseits in vielem leider immer noch recht hat und andererseits den guten alten Roots um musikalische Frischzellen bereichert. Modern Roots for modern people.
Mic
Tim Exile - Listening Tree

Grandioses Mash-up der Kontraste aus vertrackter Drum 'n' Bass- / Breakcore-Rhythmik, mittelalterlichen Goth-Sounds, Tech-Experimenten und wundersamen Gesangsmelodien. Außergewöhnlich weil wirklich anders.
Die Goldenen Zitronen - Die Entstehung der Nacht

Neben Bierbebens "Dunkle Tage" DAS Statement zur Krise.
Hell - Teufelswerk
 Auch als kosmischer Kurier ist er ganz groß. Besonders eindrucksvoll ist die Kooperation von Gigolo Hell und Dandy Brian Ferry in "U can Dance".
Soap & Skin - Lovetune For Vaccum

Bewegend - und das in dem Jahr in dem Nico 70 geworden wäre.
Lindstrom & Prins Thomas - Tirsdagjam (12")
 Es muss ein schöner Dienstag gewesen sein, an dem dieses 10 minütige Space Disco Feuerwerk entstand. Mit seinen Italo-SciFi-Sounds und den funkigen Rhythmen kommt Tirsdagjam einem angenehm bekannt vor. Macht aber nicht, weil es wirklich toll ist.
Morton
Ryuichi Sakamoto - Out Of Noise Verbeugung vor jedem Lebenszeichen
Alva Noto + Ryuichi Sakamoto With Ensemble Modern - utp_ Weit voraus
Wim Mertens - Music And Film Werkschau und mehr als das
Lawrence English - A Colour For Autumn Der jährliche Release
Ryuichi Sakamoto - Playing The Piano 2009 Wenn nichts mehr geht
N - prora
Barbara Mason - Lady Love Sweetest Soul von 1973, erstmalig auf CD, für die "Blaue Stunde"
Günter Kallmann - "Mister Strandgeflüster" war der Sommerhit
Lady Reason
IAMX - Kingdom Of Welcome Addiction Chris Corner beschloss auszuwandern, London den Rücken zu kehren, und das hat er gut gemacht. Denn Berlin hat ihn angespornt dazu neue Schritte zu wagen, Lust und Leidenschaft, Laster und Leid in anspruchsvolle musikalische Gewänder zu packen - fesselnd und entfesselnd zugleich.
Eskimo Joe - Inshalla Hierzulande kaum bekannt, in ihrer Heimat Australien vergöttert. Die drei Stammmitglieder dieser Rockband verstehen ihr Handwerk, rocken, experimentieren, setzen sich über Konventionen oder musikalische Äras hinweg und lassen sich überall auf der Welt inspirieren zu einem hinreißenden, abwechslungsreichen Sound.
Five Bugs - Best Off Die Berliner Jungs haben sich enorm weiter entwickelt mit dieser dritten Scheibe. Sie scheuen sich nicht, ernsthaftere Themen und massivere, schwerere Kompositionen anzugehen, ohne dabei den Schwung und den Spaß an der Sache zu verlieren. Nach wie vor eine der besten Newcomer-Bands aus unseren Landen, die eifrig und unermüdsam an ihrer Karriere basteln.
Itchy Poopzkid - Dead Serious Soviel Elan und Ausdauer wie diese drei Schwaben hätte sicher so mancher gern. Vollblutmusiker und Entertainer aus Überzeugung, und das merkt man ihrer Musik auch an. Dabei gehen sie auf dem dritten Player durchaus noch unerwartetere Wege als zuvor, finden und erfinden sich neu, aber bleiben doch irgendwie die Alten, so wie man sie mag. Von schnellem Punkrock bis Ballade alles am Start.
Muse - The Resistance

Die Erwartungen sind hoch, wenn Genie (nahe dem Wahnsinn) Matthew Bellamy und seine Mannen ein neues Werk im Tonstudio einspielen… Und was soll man anderes sagen, als dass sie wieder einmal absolut übertroffen wurden - angefangen mit dem genial-fastglobalen "United States of Eurasia" über klassisch-kompositorische Anwandlungen bis hin zum neuen Radio-Ohrwurm "Undisclosed Desires" - einfach wahnsinnig genial!
MatsB
Phoenix - Wolfgang Amadeus Phoenix
 Für den bescheidenen Titel.
Yeah Yeah Yeahs - It's Blitz!
 Für das Konzert in Köln und das Voranschreiten.
Art Brut - Art Brut vs. Satan
 Für die Zeile: "I love public transport." und die Hommage an den ÖPNV.
Jochen Distelmeyer - "Heavy"
 Aus Tradition.
The XX - XX
 Aus Unwissenheit.
 
N
abflug mit bodenhaftung
bewegung in geologischen formaten

geist[er]musik
viele worte für wenig töne und trotzdem gross
totale tonale korrosion