WAZMann
Die WAZ wird 60 und begießt sich selbst. Zugegeben: „Der Westen" ist im Vergleich mit anderen Nachrichtenplattformen durchaus vorbildlich. Wo können Bürger sonst so hemmungslos ihre - manchmal mehr als absonderliche - Meinung äußern? Das hat einen aufklärerischen Verdienst an unserer Gesellschaft, der erhellend und erschreckend zugleich ist. Aber was der neokonservative Rammbock der Rolle Rüttgers, Chefredakteur Ulrich Reitz, jetzt in seinem Leitartikel zum Geburtstag der Altpapiersammlung WAZ von sich gegeben hat, ist eine Zeugnis anbiedernder Volkstümelei - und eine Ansammlung sich widersprechender Rammdösigkeiten in triefigem Pathos.
Kauft Nokia und vergesst Gorny
Zwischen unsinnigen Boykottaufrufen und politischer Heuchelei meldet sich auch die Kultur zu Wort: „Die Schließung des NOKIA-Werkes in Bochum bedeutet auch einen Rückschlag für die Idee der Kulturhauptstadt Europas 2010,.... Die Idee dieser Kulturhauptstadt steht für den Wandel vom Bergbau zur innovativen Industrie, insbesondere im Bereich der Informationstechnologie." Das meint Fritz Pleitgen - und ich fürchte, er meint es ernst. Zur Erinnerung: Er spricht über Mobiltelefone, ein Produkt, das im Produktlebenszyklus längst in der Reifephase angekommen ist und an Innovationen nur noch Schnickschnack hervorbringt. Und das ist also der erwünschte Wandel im Ruhrgebiet. Ne, danke. Wes Geistes Kind sind wir hier eigentlich?
SOS aus dem Kunstraum Mülheim
Folgende Nachricht erreichte uns aus dem Kunstraum Mülheim: Kultur hat's eben schwer - auch in Kulturhauptstädten.
Es gibt schlechte Nachrichten:
Die Zukunft des Kunstraum Mülheims ist ungewiss. Wir haben eine Kündigung zum 31.01.2008 erhalten. Die Vermieter haben gewechselt und wir bemühen uns nun um eine neue Regelung mit den neuen Vermietern. Momentan sieht es nicht so aus als würden wir den Raum weiterhin zu so guten Konditionen mieten können. Nun. Endgültig ist das für uns jetzt noch nicht.
Fräulein Nina präsentiert Talentschuppen
Das Fräulein hat eine neue Aufgabe. Jeden dritten Donnerstag moderiert es den Talentschuppen „Acoustic open" im subrosa und trägt damit maßgeblich zum Strukturwandel in der hiesigen Popkulturindustrie bei. Wer es nicht weiß: Talentschuppen sind eine Erfindung aus dem fordistischen Zeitalter, in dem man unter Talenten noch Menschen verstand, die etwas - sagen wir mal - können. Sie hatten ein Talent. Heute reicht es aus, Stuss zu labern und im TV aufzutreten, um bekannt zu werden. Wir sind also mal wieder nostalgisch gestimmt und reaktionär, wenn wir in die Hafenschänke gehen. Los, hin da, oh ihr Talente der alten Schule!
http://www.fraeulein-nina.de/
Richtig geht anders - des Fräuleins Kolumne
Silberstreif (Strukturwandel edit) - ein Gedicht
Dort,
erzählt man,
soll sich ein Silberstreif
zeigen.