That's Funny

vfl_trikotMit Thorsten Fink gibt ein weiterer Klopp-Epigone seinen Einstand in der Fußball-Bundesliga. Den Dienst beim HSV tritt er mit großem Selbstbewusstsein und breiter Brust an. Die wirft einen fetten Schatten auf die Leute im Hintergrund.

Wie z. B. auf Frank Heinemann, den nicht nur seine Freunde Funny nennen, sondern die gesamte Fußballwelt. Funny ist derzeit in Hamburg Co-Trainer. Was auch sonst? Schließlich ist er der vermutlich assistenzigste Assistenztrainer Deutschlands.

Dreizehn lange Jahre war Heinemann Co- Trainer in Bochum. Er hat dabei als loyaler Zuarbeiter, Hütchenaufsteller und Aufwärmer für Koryphäen wie Military Middendorp, Schlückchen Schafstall oder Big Pete Neururer gewirkt. Bis der große Augenblick kam. Als der Herbst 2009 in Bochum Einzug hielt, wurde sein Chef Koller entlassen und Funny durfte ran. Vier Wochen hat er es geschafft als Cheftrainer, dann war die schöne Zeit vorbei, weil die Herrliche begann.

Sein Intermezzo als Chef endete nicht mit der Versetzung ins zweite Glied des VfL, sondern mit dem Verschieben auf das Abstellgleis. Funny wurde Nachwuchskoordinator. Und das nur, weil man den Anstand besaß, ihn nach einem ganzen Leben VfL Bochum nicht sofort zu entlassen. Zwei Jahre später krönte der VfL eine neue Führung, die sich als Hartliner gab, auf Sentimentalitäten schiss und Funny nach sage und schreibe 36 Jahren VfL Bochum den Arschtritt gab. Die Chefsekretärin, die nur vier Jahre länger im Verein war, heulte und nahm sich das erste Mal seit langem zwei Tage frei.

Viele kannten einen VfL Bochum ohne Funny Heinemann gar nicht und als er im Sommer 2011 beim HSV unterschrieb, fühlte sich das nicht nur für Fußball-Romantiker nach Plastik an. Doch endlich war er wieder Co, und wäre Funny früher geboren, hätte „Der Zweite Mann“ Filmgeschichte geschrieben. Sein Nimbus als Profi-Co wurde untermauert, als der Hamburger Chaos Club mal wieder keinen Nachfolger für seinen geschassten Cheftrainer fand. Und obwohl der Ur-Bochumer die notwendige Lizenz besitzt, verrenkte sich der HSV für die Zwischenlösung und machte Heinemann nicht mal pro forma zur Erstbesetzung.

Jetzt sitzt ein zeitgemäßer, eloquenter Drei-Tage-Bärtler in der Hansestadt am Ruder und bringt zudem seinen eigenen Co mit. Funny wird nach Hause fahren. Vermutlich im Zweitwagen.