Herr Euchkorn

alterball1Einen Trainer zu entlassen, weil die Mannschaft sich über ihn beschwert, ist gleichbedeutend mit der Entlassung eines Kochs, weil er den Herd verschmutzt hat. Und wirtschaftliche Mauscheleien in Bundesligaklubs werden doch gemeinhin gewertet wie das Telefonieren in der Ruhezone des ICE. Weshalb musste Magath also tatsächlich gehen?

Die sofortige Beurlaubung des Trainers hätte man in München erwartet, wo es aus bayrischer Sicht eine katastrophale sportliche Saisonbilanz zu beklagen gibt. In Hamburg wurde zwar auch sofort entlassen, was jedoch eher daran liegt, dass dort augenblicklich jeder versucht, möglichst schnell entlassen zu werden. Doch in Schalke ist trotz der mittelprächtigen Bundesligarunde, die man spielt, eigentlich alles im Lack. Viertelfinale der Champions League und Pokalfinale gegen einen Zweitligisten. Warum muss man - als es gerade ein wenig kuschelig wurde - den Trainer trotzdem in höchster Eile aus dem Bett schubsen?

Irgendwo hinter der Fassade muss es bröckeln, geradezu brockenweise bröckeln. Die Vermutungen können deshalb nur eine Richtung gehen. Schaut man sich die Entscheidungsgremien von Fußballvereinen an, besonders von hochklassigen Mannschaften, wird erkennbar, das die Macher ständig mit sich ringen, horrende Geldsummen hin und her schieben und wagemutige sportliche Entscheidungen treffen. Diese Maßnahmen erfordern Konsens, der in nächtelangen Verhandlungen geschaffen wird. Nur bei einem Thema gibt es keine Eintracht, hört der Spaß wirklich auf: Frauen! Die Liste von Fußballern und Funktionären, die im Poker um Damen mehr oder weniger verloren haben ist lang: Strunz, Reinhardt, Häßler, Zdebel, Owomoyela...

Übertragen auf die Schalker Verhältnisse lässt das nur einen Schluss zu: Felix Magath scheiterte an Gruppensex mit Frau Tönnies und allen Spielerfrauen. Irgendwie hatte Seppo Eichkorn schon immer was Eunuchenhaftes, oder nicht?