Zurücktreten, bitte!

vfl_trikotIn jedem Ende steckt ein Anfang. Außer in Bochum.

Die Kröte Abstieg ist zwar noch nicht verdaut, aber schon geschluckt, so dass ohne Räuspern geredet werden kann. Einen Trainer zum Ankacken gibt es nicht mehr. Also Vorstand und Aufsichtsrat. Es fokussiert sich auf die Herren Ernst und Altegoer. Raus mit denen. Und alle Spieler außer Bönig natürlich auch. Her mit den Leuten, die zu uns passen und uns ein neues Image bzw. überhaupt ein Image verpassen.

Wir kommen demnächst alle in Arbeitsschuhen ins Stadion, trinken unser Fiege-Pils aus Steinkrügen und singen unentwegt: Heinz-Werner Eggeling, schalalalala. Die Spieler tragen Baumwolltrikots mit handgesticktem Ruhrkohle-Logo auf der Brust. Die Stutzen runtergezogen und endlich wieder 18-mm-Stollen. Aus Stahl.

Wo findet man die Typen, die aus diesem VfL machen was einige gerne hätten? Im Nirgendwo, obwohl vielen fast schon egal scheint, ob der Fußball oder das Image poliert wird. Man nähme alles, auch im Wissen, dass selbst ein tolles Image das Stadion gegen Erzgebirge Aue nicht füllen wird. Ohne Zweifel könnte der Verein die Pensionierung des Herrn Altegoer überleben. Obwohl...all die Jahre war er immer an allem schuld. In dieser Hinsicht hat er einen prima Job gemacht, von dem ihn nur der Tod scheidet. Der VfL wird auch sicher nicht schlechter, wenn Thomas Ernst wieder Torwarttrainer der deutschen Frauen wäre. Doch der war so gescheit, den Klub durch drei Trainerentlassungen in ein derartiges Finanzfiasko zu stürzen, dass seine eigene Entlassung vermutlich die Insolvenz für den Verein bedeuten würde.

Ähnlich sieht es bei den Hauptakteuren aus. Spieler wie Johannson, der sicher Kapitän in jeder Bezirksliga-Elf wäre, oder Concha, der nach 27 Minuten Ribery wegen Kreislaufbeschwerden ausgewechselt werden musste. Paul Freier, der dem Verein in der letzten Saison nie schadete, weil sein Trikot nach den Spielen selten lästige Gebrauchsspuren aufwies, genau wie Roman Prokoph, der sich als Ausdruck neuer Trainermacht nur symbolisch auf der rechten Seite hin und her bewegte. All diese Hochkaräter, Rohdiamanten, Fußballfreigeister werden dem VfL erhalten bleiben.

Wünsche und Hoffnungen werden an Umständen und Möglichkeiten zerbrechen. Der Neuaufbau an der Castroper Straße wird überschaubar sein. Und deswegen gehört der VfL zu den Klubs, die Vereinen wie Hoffenheim, Düsseldorf oder Leipzig zukünftig in der ersten Liga Platz machen müssen.