Flowerpornoes – Wie oft musst Du vor die Wand laufen bevor sich der Himmel auftut (V2)

flowerpornoesDie Flowerpornoes hatten schon immer eine Vorliebe für etwas andere Albumtitel. So zum Beispiel „Mamas Pfirsiche (Für schlechte Zeiten)" und „Red nicht von Straßen, nicht von Zügen". Ihre letzte Platte „Ich & Ich" kam 1996 raus. Elf Jahre lang hat sich Sänger Tom Liwa Solo- und andere Projekten gewidmet. Nun sind die Flowerpornoes wieder vereint - und bescheren uns ein  Album voller melodischer Kopflieder.

Die CD beginnt mit einer klaren Ansage. „Mach Dich bereit, Du Welt voller Wunder. Hier kommt Rock'n'Roll". Ich lehne mich zurück und genieße. Schön eingängig geht es weiter. Das dritte Lied führt uns nach Tahiti. Warmer Urlaubswind und Streicherarrangements. Es kommt ein Hauch von Shalala-Mitsing-Feeling auf, die Füße fangen an zu wippen. Ich stelle mich auf weitere schöne Lagerfeuer-Romantik Lieder ein. Doch plötzlich holpert es. Tom Liwa singt von einer Wittgensteinschen Leiter...!?!

Mit seinen poetischen Texten beschreitet Tom Liwa Erlebniswelten, die perfekt zur Musik passen. Das Phantastische schaut immer wieder durch das Normale, Kritik an der Gesellschaft wechselt sich mit persönlichen Erfahrungswerten ab. Passend dazu ist die Musik mal harmonisch, mal sperrig. Mal rockig, mal schmusig. Mal avantgardistisch, mal jazzig. Immer wieder tauchen musikalische und textliche Stolpersteine auf. Aber mal ganz ehrlich: wer will schon geradlinige Popmusik?

„Wie oft musst Du vor die Wand laufen bevor sich der Himmel auftut" ist wie eine Reise durch Duisburg, die Stadt, aus der die Flowerpornoes ursprünglich kommen. Nicht jede Ecke ist auf Hochglanz poliert. Doch wenn man sich die Mühe macht, stehen zu bleiben und zuzuhören, dann entdeckt man eine wunderschön sperrige Grundehrlichkeit.

www.flowerpornoes.at