Guts - Eternal

Guts Eternal kleinWas macht man, wenn das einsame Rumhängen hinter den Plattentellern und Mischpulten irgendwann einmal nervt? Macht man's dann wie Avicii?

Nein, man macht am besten, was der französische DJ und Produzent Guts jetzt macht. Man sucht sich eine Band, um das nächste Album einzuspielen. Nach seiner letzten Veröffentlichung „HipHop after all“ in 2014 ist Guts mit einer Band durchs Land gezogen, um das Album entsprechend zu promoten. Das hat offensichtlich so viel Spaß gemacht, dass aus der Tourband ein Projekt wurde, dass nun „Eternal“ eingespielt hat.

Insofern überrascht es nicht völlig, was auf „Eternal“ zu hören ist. Guts‘ 2014er Album weist den Weg. Es geht beim neuen Output ganz klar in Richtung Funk und Soul, also den Grundlagen des von Guts so geliebten HipHop. Auch Letzterer hat natürlich seine Einflüsse auf das Album.

Da muss man sich nur einmal „All or nothing“ anhören, das aus der Zeit zu stammen scheint, als Jazz und HipHop gaaaanz dicke Freunde wurden. Man darf jetzt aber nicht meinen, dass sich „Eternal“ in Retrospielereien verliert. Auch wenn „Give it up“ startet wie ein 80er Radiohit. Sehr funky, sehr groovy, aber am Ende wechselt der Track in die topaktuelle HipHop-Variante des Trap. Das ist ganz cooler Eklektizismus.

Wie eigentlich das ganze Album. Der Mix aus Instrumentals und Vokaltracks auf „Eternal“ bietet große Stilvielfalt. „Every generation“ glänzt mit jazzigen Versatzstücken, „Rest of my life“ hat Fernostambiente und „Dance, love and die“ erinnert an den großen Afrikaner Manu Dibango.

Es scheint, als wenn jeder einzelne von Guts‘ Bandkollegen seine Kernkompetenz eingebracht hätte, denn alles auf "Eternal" klingt sehr organisch, harmonisch, entspannt und unaufgeregt. Als sei Musik auch eine Mannschaftssportart. Hat sich ohne Frage gelohnt, nicht immer alles allein zu machen.

Erscheinung: 2016 (01.04.)
Label: Heavenly Sweetness
www.soundcloud.com/guts