aidan baker „dualism“

Aidan Baker Dualism kleinfaszinierende neue aidan baker 2(3)cd mit solo material, auf eine art episch / monumental wie möglicherweise noch keine seiner solos bisher.

schon das dark / evil und gleichzeitig minimalistisch ausdrucksvolle cover hebt „dualism“ aus dem steten strom von aidan baker (und aidan baker related) releases heraus, steigert die erwartung auf einen ebenso konsistent auf den punkt kommenden musikalischen inhalt und noch bevor der erste ton der weitstreichenden und gleichzeitig (im positivst möglichen sinne) statisch / monolithischen kompositionen gehört werden kann, wird das wirklich überzeugende visuelle konzept durch die mit beidseitigem prägedruck versehene karte aus dicker rauer pappe ergänzt: die eine seite eine adaption des covermotivs, die andere seite ein gedicht von aidan baker, „passing through“ (erschienen in seinem gleichnamigen gedichtband auf wounded wolf press)...

aidan baker begleitet sich auf den 6(auf der 3cd 7) stücken selbst mit dem schlagzeug, lässt paradoxerweise aber nahezu allen raum den dreidimensional gefalteten gitarrendrones, die perkussionsarbeit zumeist wie irrlichter an den rändern kreisend oder im untergrund des hörraums ein federndes fundament legend. die klangästhetik der drones auf „dualism“ ist damit wie aus geisterhaften wolken herübertreibend faserig an den rändern; in ihrem kern aber herabreichend bis in nahezu unendliche tiefen.

aidan baker scheint bei den aufnahmen zu „dualism“ wie von einer besonderen inneren ruhe beherrscht gewesen sein: sind seine stücke zwar ohnehin nie hastig, bezeichnungen wie nervös / unruhig grundsätzlich fehl am platze, so besitzen einige stücke doch von fall zu fall verschiebungen und bewegungen, die ihnen eine art von abstrakter schnelligkeit (zu) verleihen (scheinen); auch bei solchen, die sich allein auf von der gitarre erzeugte drones stützen. „dualism“ dagegen ruht, dem einsatz der perkussion wie zum trotz, mit geradezu massiver gelassenheit in sich selbst: mächtige, langgezogene drones, die alle zeit der welt in sich zu vereinen scheinen sind der kern von allem, alle weiteren details sind genau das; allein entwickelt, um den dronekern, um die grundstimmung zu betonen; unterstützend... wahrhaftig perfektes album, in der deluxe-version mit einer zusätzlichen stoffhülle plus einer dritten cd, die das erste stück „consciousness bridge“ in einer „dual version“ variiert.

übrigens: aufgrund irgendwelcher festplattenprobleme im vorfeld war „dualism“ schon so gut wie inexistent geworden; nur glückliche zufälle holten die aufnahmen wieder ans tageslicht. zu einem zeitpunkt, an dem aidan baker die aufnahmen bereits ein zweites mal angegangen war... „consciousness bridge (dual version)“ vereint denn auch die gitarren der ursprünglichen mit der der zweiten aufnahme...

schöne grüße

N

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