ricardo donoso „machine to machine“

Ricardo Donoso MachinetoMachine kleinricardo donoso „machine to machine“

wie klingt eigentlich der solo-output von jemanden, der bei einer reichlich extrem agierenden avant-death-band wie ehnahre (ge)spielt(hat)?

und auf welche falsche fährten mag eine solche infomation führen...? und dennoch: ricardo donoso war eine ganze zeit schlagzeuger bei eben dieser band, die mit ihrem bewusst zerstückelten, sehr nihilistisch angelegten stücken ud ihrem rohen sound ihre eigenen maßstäbe (ge)setzt(hat). und schon während seiner zeit dort genau so tätig als solo-musiker, der nach seiner ersten, einen schlagzeug-improvisations-veröffentlichung „solo percussion improvisations“ sein musikalisches vokabular geradezu schlagartig erweitert und ausgedehnt, aspekte von elektronischer experimentalmusik bis hin zu filmmusik inspirierten ästhetiken aufgegriffen und selbst weiter entwickelt hat. eine musik, die in ihrer collagierten und trotzdem höchst organischen verbindung der einzelnen elemente gleichzeitig atmosphäre, dramatik und perkussive bewegung ausdrücken kann und will.
im vergleich zu diesen vorangegangenen vös ist „machine to machine“ eine, bei denen ricardo donoso in weiten teilen einen fast an club-ästhetik erinnernden flow als zentrales element nutzt, um darum seine menagerie aus flächen, ansätzen solcher, überraschenden soundsprenkseln und fieldrecording-anmutungen zu gruppieren. und was beim ersten höhren wie eine locker entwickelte rhythmik wirkt, entpuppt sich nicht selten als ein geflecht unterschiedlichster zutaten / sounds und soundquellen, deren leichtigkeit innerhalb der gesamtarchitektur vermutet ricardo donosos intuitiven rhythmusverständnis zu verdanken ist. „machine to machine“ ist so, bei aller atmosphäre, die besonders auch von der durchgehenden soundästhetik unterstützt wird und die der platte eine wärme und tiefe verleiht, die dem titel fast wiedersprechen könnte, das werk eines schlagzeugers. aber eines schlagzeugers, der sein instrument von den reinen impulsen erweitert hat zu einem (in manchen motiven) fast der klassischen musik entsprechenden verständnis von arrangement und dynamik. und das mit harmonien, die „machine to machine“ trotz des warmen gesamtsounds in die tendenziell dunklere ecke stellen...

schöne grüße

N

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