petrels "flailing tomb"

petrels flailing tomb kleindie neue petrels!

und wieder werden keine gefangenen gemacht (obwohl man das als paradoxon zum sprichwort natürlich auch genau andersherum sehen könnte; zumindest was das einfangen von zuhöhrern beträfe).

petrels ist (weil: ist ja "eigentlich" das soloprojekt von oliver barrett aus uk) / sind (weil: auf "flailing tomb" hat er eine illustre schar von gästen dazu geholt) und bleiben weiterhin ein phänomen in der ambient / drone / experimental / blabla landschaft: bisher hat es noch jede der veröffentlichungen geschafft, keiner dieser genrebezeichnungen und ihren "festgeschriebenen" maßstäben umfänglich zu entsprechen und dabei trotzdem ganz viele höhrer genau dieser genres erreicht. und dabei ein ganz bestimmtes pop-feeling eingebracht, mit großen bis ganz großen harmonien und natürlich ohne jemals cheesy zu werden oder auch nur belanglos... das genaue gegenteil war auch bisher schon stets der fall und "flailing tomb" hat das zeug, das alles noch mal zu toppen: was auf der damaligen "haeligewielle" noch irgendwie einsam einen höhepunkt (unter anderen, durch andere mittel erreichte) bildete, der einsatz von chorgesang, geschichtet in gleicher dichte und (paradoxon #2) gleichzeitiger transparenz wie die ebenfalls aus unendlichen schichten und mikromotiven bestehende musik, findet sich nun als immer wieder kehrendes element in den vier tracks (einer davon dreiteilig) und multipliziert die anziehungskraft dieser sogartigen platte gleich mehrfach. mit verantwortlich dabei natürlich genau so die art der melodien und harmonien, die sich ein weiteres mal wie schwerelos um sich selbst zu drehen scheinen, an die vorherigen platten anknüpfen und trotzdem wieder ganz neu sind.
es ist schwer zu beschreiben, was die erweiterung um die gäste an instrumenten und gesang noch für veränderungen eingebracht hat, ist doch "flailing tomb" ganz petrels; vielleicht sind es tatsächlich die stärkere präsenz von stimme und die perkussion, die immer wieder aufblitzt, die ohnehin schon ein irgendwie flüssiges dahingleiten vermittelnden stücke anschiebt und die beiden letzten parts des abschlussstücks "l caution" sogar regelrecht dominiert.
in jedem fall: dies platte (vinyl und cd) auf keinen fall verpassen. auch nicht das auf den ersten blick irgendwie "metalmässige" cover. schlicht perfekt. wieder einmal.

schöne grüsse

N

http://floatinglimb.com/

http://petrels.bandcamp.com/

http://www.denovali.com/