dikeman / serries „cult exposure“

dikeman serries Cult exposure kleindie „tonefloat sessions" haben dirk serries ja schon einmal mit einem bläser zusammengeführt, unter seiner damals noch aktiven fear falls burning identität mit theo travis (querflöte / saxophon); die aktuelle begegnung mit john dikeman ist da allerdings definitiv anderer tobak...

 

über zwei minuten des anfangs der #1, „the monolith song i", steht das freie spiel von saxophonist john dikeman trocken und pur allein im raum; erst dann kommt dirk serries dazu, als schwere düstere textur; mit einer gitarre, die sich tief durch die schichten der distortion fräst, während sich das saxophon um sich selbst winded, dreht... weniger ein suchen nach themen und melodie, mehr ein kampf, der mit zunehmender laufzeit noch eine art dritte ebene zu erhalten scheint; durch eine elektronische spiegelung des saxophones, bis zur unkenntlichkeit zerrieben. eine unkenntlichkeit, mit der die gitarre der #2, dem titelstück, startet, zunächst wiederum als grundierung für eine bläsereruption mitten ins gesicht der hörer... zunehmend dann die attacke unterstützend, angetrieben durch die elektronische filterbearbeitung... bis zu einem langen auslauf, der das saxophon fast schmerzhaft klagend ausklingen lässt. #3, „whisper edge", zeigt dann, dass john dikeman und dirk serries auch andere wege kennen als den des frontalangriffs: „whisper edge" schleicht sich in den hörraum, die gitarre als ätherisches hintergrundnetz, das saxophon intim geräuschhaft, der titel des stücks definitiv perfekte beschreibung des musikalischen geschehens. „the monolith song ii", die #4, ist dann (durch die wiederum in der verzerrung wühlende gitarre) ein karg melancholischer aufbruch und abschied zugleich; einer, gegen den sich das saxophon nach kräften zu wehren scheint; allerdings.

„cult exposure", das album, ist damit eine so, in dieser form, vollkommen unerwartete kollaboration. eine, die vielleicht dem ein oder anderen ein „mehr" abfordert, dafür aber pfade öffnet, die sonst unbeachtet liegen. und das dirk serries seine gitarre hier so heavy klingen lässt wie schon lange nicht mehr; dazu, trotz elektronischer filterbank derart rau und pur, ist nicht nur positive überraschung, sondern perfekter partner für john dikemans ebenso rohes saxophon(spiel). perfekt; definitiv.

schöne grüße

N

http://www.dirkserries.com

http://www.johndikeman.com

https://resolutionheart.wordpress.com/2014/12/10/tonefloats-new-wave-of-jazz/