Batida - Dois

batida doisIn vergangenen holozänen Perioden kam Afrofunk aus Douala und Afrojazz aus Lagos. In der Jetztzeit kommt Afrohouse aus Lissabon.

Afrohouse ist ein irgendwie cooler Begriff. Für das, was Pedro Coquenẫo aka Batida produziert, greift er dennoch zu kurz. Weil Batida seine elektronischen Clubbeats kombiniert mit...verdammt vielem. In seiner Lissaboner Studiogarage hat er seinem Sound angolanischen Kuduro und Semba beigemischt. Manches Mal klingen Erinnerungen an Dinge durch, die Manu Dibango bereits vor 25 Jahren mit afrikanischer Musik versucht hat. „Chat with Mr. Ochieng" klingt wie ein getuntes Kinderlied und „Bantú" gleicht frappierend manchem Bogle-Tune aus dem Jamaica der 1990er. Gleichzeitig schreckt Batida nicht vor Wahwah- oder Akustikgitarren zurück. Und mit den viereinhalb Abschlussminuten von „Ceu", einschließlich großartiger Percussion, Highlife ähnlichen Gitarren, Jazz-Schlagzeug, Ethno-Singsang und Beats Beats Beats wird Batida sich ein Denkmal setzen.

Passt das alles wirklich zusammen? Aber richtig gut, verdammte Hacke. Batidas zweites Album „Dois" ist tanzanimierend und schweißtreibend. Die Kombi aus alt und neu, aus Afrika und Europa ist überaus gekonnt. Zehn Tracks in komprimierten 35 Minuten sind eine einzigartige Essenz an Spaß. Es gibt genügend Alben, die 70 Minuten nicht ausfüllen können. Die 35 Minuten von „Dois" kann man gerne auch zwei- oder dreimal hintereinander hören, ohne dass Langeweile in irgendeiner Form aufkommt.

In vergangenen holozänen Perioden war Batida steter Begleiter von Partys. Das bleibt 2014 auf jeden Fall so.

Erscheinung: 2014 (17.10.)
Label: Soundway Records
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