((witxes)) "a fabric of beliefs"

witxes a fabric of beliefs kleinwiederum eines der ambient-projekte, die diese etikettierung in einem deutlich weiter gesteckten rahmen ausfüllen als die genrekollegen, deren soundästhetik und haltung zum trackaufbau z.b. allein auf fokussierter flächenschichtung basiert. ((witxes)), das projekt von maxime vavasseur dagegen ist eine enge verbindung von elektronischen und akustischen (im sinne von: mit nicht elektrischen instrumenten erzeugten) sounds. und, ebenso, eine verbindung von flächenhaft inspirierten aufbau und, auf einigen stücken, teils fast offensiver rhythmik (die aber meist weniger auf „echter" perkussion beruht als auf einem pulsen oder musikalischer taktung durch andere elemente...). und das schwerpunktmäßig überraschenderweise bereits am beginn der vö, auf den ersten stücken.

 

"a fabric of beliefs" reisst die hörer damit immer wieder aus der position, es sich irgendwo allzu sanft einrichten zu können, nutzt seine kontraste aber sehr geschickt: nicht offensichtliche konfrontation; hinterhältiges hinleiten ist das konzept: würde man bewusst innerhalb der stücke springen, fiele es den meisten schwer zu glauben wie es gelingen kann, diese entwicklung in relativ kurzer zeit und ohne brüche zu schaffen. und gleiches gilt auch für die darüber liegende ebene, die stücke an sich und ihr dramaturgischer zusammenhang: darkjazzartiges, stark elektronisch geprägte stücke, postrockfragmente und trotzdem ein spannungsbogen und eine durchgängige stimmung. beim hören stellen sich diese fragen interessanterweise jedoch überhaupt nicht, so selbstverständlich fügt sich alles zusammen. im gegenteil: es erfordert schon fast die bewusste analyse, um sich dessen überhaupt bewusst zu werden. im weiteren wachsen akustik und elektronik immer enger zusammen, so eng, dass eine trennung fast nicht mehr denkbar erscheint; beide seiten übernehmen die rolle von zentralen säulen und hintergrundtextur gleichermassen, dazu vereinzelte fieldrecordings als zusätzliche elemente.
((witxes)) arbeiten (es sind ja auch gäste an bord) auf "a fabric of beliefs" mit sicherer hand, ordnen die vielzahl der ideen und instrumentalen stimmen immer dem wohl des gesamtstücks unter und bremsen dabei trotzdem mit ebenso sicherer hand vorhersehbarkeit und erwartung geradezu gnadenlos aus. und im vorletzten stück, „the words", finden alle diese elemente dann wirklich völlig überraschend zu einem akustikgitarren stück (!) mit gesang (!!!) zusammen. das so, natürlich, auf den ersten blick tatsächlich aus der reihe fällt und trotzdem, irgendwie, wieder auch nicht: in diesem fall aufgrund der fieldrecordings, die ganz im hintergrund aus dem stück zuvor eine brücke bauen und als unterlage dabei bleiben... und "the moonlit passage", der wirkliche abschluss, dann eine andere brücke baut, indem es die stimmung aufnimmt, diese aber in andere sounds überführt.

schöne grüße

N

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