Meshell Ndegeocello - Pour une âme souveraine (a dedication to Nina Simone)

ndegeocello_ninasimoneNina Simone zählt zu den Musikern, bei denen zu viele zu oft denken: Ach, von der ist das…

Angefangen bei „Don’t let me be misunderstood“, das man eher Joe Cocker zuordnet, über „House of the rising sun“, das ursprünglich nicht von The Animals ist bis zu „Sinnerman“, welches bei Peter Tosh ohne jeglichen Hinweis zu „Downpressor man“ wurde und „Young, gifted and black“, das Bob Andy und Marcia Griffiths auf Jamaika zu einer großen Nummer machten. Die Liste ließe sich noch um einiges fortsetzen. In den Fokus der breiten Öffentlichkeit geriet Nina tatsächlich erst, als ein großer Dufthersteller „My baby just cares for me“ für eine Werbekampagne nutzte.

Meshell Ndegeocello stinkt das. Ihr 10. Studioalbum steht deshalb ganz im Zeichen dieser großen Frau der afroamerikanischen Musik. Meshell zollt Nina Simone in 14 Stücken Tribut auf ganz eigene Art und Weise. Die Versionen der bekannten Bassfrau orientieren sich dabei nicht zu nah an den Originalen, denn es reifte der Gedanke, dass bloßes Nachspielen Nina Simone nicht wirklich gerecht würde. Schließlich hat sie ihre eigenen Songs bereits zu Lebzeiten in vielen verschiedenen Versionen vorgetragen.

„Das Ziel war es nicht, bestehende Versionen wieder zu erschaffen, weil wir der Auffassung waren, dass der einzige Weg Nina wirklich zu ehren darin liegt, Meshells eigene Stimme in dem Material zu finden“, sagt Chris Bruce daher, der Gitarre spielte und das Album co-produzierte. Ndegeocellos Cover von „House of the rising sun“ steht dafür exemplarisch, ist doch das Original zunächst kaum wieder zu erkennen.

„Pour une âme souveraine“ ist ein schönes Album geworden, für all diejenigen, die Nina Simone oder Meshell Ndegeocello verehren. Für alle anderen ein guter Anstoß, in diesen Richtungen weiter zu forschen.

 

Erscheinung: 2012 (05.10.)
Label: Naive
www.meshell.com
www.ninasimone.com