sand snowman „the world's not worth it“

sand_snowman_the_worlds_not_worth_itfatalismus auf des künstlers seite?


wer schon einmal in veröffentlichungen von sand snowman hereingehört hat, kennt dieses gefühl: das betreten eines völlig eigenen sektors.

dabei gar nicht so sehr aufgrund der instrumentierung mit ihrem fokus auf akustische instrumente und eher „versteckten“ einsatz typischer „elektronischer“ unterstützung; auch nicht wegen des detailreichtums, der die seele des einzelnen stücks umschwebt / umwebt / umspielt; es ist (natürlich massiv unterstützt durch beide vorgenannte faktoren) diese ganz eigene art an komposition, melodieführung und arrangement: was allein schon in einem stück wie der #2, „ice and rainbows“ um die benannte seele aus akustikgitarre und stimme herum passiert, ist so weit weg von sattsam bekannter musik irgendwelcher schablonierter formen wie es nur (oder eigentlich schon nicht mehr?) vorstellbar ist. und: der rote faden wird dabei nie verloren / verlassen... was hier (und auf den weiteren 6 stücken des „normalen“ releases (die ersten 500 cds kommen mit einer bonus cd, die „the world's not worth it“ durch ein komplettes zweites album namens „vanished chapters“ ergänzt!) musikalisch / kompositorisch geschieht, ist mit "orchestrierung“ möglicherweise angemessener zu beschreiben, als mit „arrangement“; sand snowman scheint in sehr starkem maße darauf bedacht, wiederholung als musikalisches element nur in bezug auf die seele des einzelnen stücks zuzulassen, die weitere orchestrierung aber wie wegmarken einzusetzen. und wenn dieser weg eine abzweigung nur einmal benötigt, dann wird die einzelne wegmarke konsequenterweise auch nur einmal eingesetzt. und so auch bezüglich spannungssteigernder elemente und so weiter...

als analogie, nicht vergleich, kann vielleicht das „bryter layter“ album von nick drake herangezogen werden: auch dort war die akustikgitarre und der gesang das herz eines jeden stücks; wo dort aber so etwas wie eine folkige grundhaltung herrschte, angereichert und erweitert durch die mannigfaltige orchestrierung, so scheint (die musik von) sand snowman möglicherweise weiter zurück in der musikgeschichte geerdet: einzelne passagen erinnern in gestus und melodieführung durchaus an die der barockmusik, andere mögen sich auf bestimmte epochen klassischer musik beziehen; unabhängig einer solchen (durchaus ja auch zweischneidigen) einordnung: das, was sand snowman hier (ein weiteres mal, obwohl: „the world's not worth it“ ist vielleicht das bis jetzt bei aller vielgestaltigkeit homogenste werk) vorlegt, ist komposition im ursprünglichsten sinne; als werk. schlicht perfekt und unfassbar, mit welcher leichtigkeit dies hier alles präsentiert wird. möglicherweise aber auch für viele zu „far out“ des gewohnten; eine tatsache(?), die dem titel noch einmal neue bedeutung verleihen kann. daher: „the world's not worth it ist kein einfaches album im sinne von „tu mal eine cd rein“; hat man(n + frau) jedoch erst einmal den einstieg in diesen kosmos gefunden, funktioniert diese ungemein vielschichtig homogene platte selbst so.

schöne grüsse

N

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