Wrongkong - So electric

wk-soelectric_01Kuschelige Songstrukturen und kalte Elektronik tanzen Ringelreigen.

 

Im Sinne des Nagel-Kopp-Theorems muss man Wrongkong zum Titel ihrer neuen CD fürs erste beglückwünschen. Die 13 Stücke sind zunächst einmal wirklich „So electric“. Das Album aber darauf zu beschränken, tut ihm unrecht. Ganz offensichtlich hat sich Wrongkong auf die Agenda geschrieben, die unüberhörbar vorhandenen Electro- und Disco-Einflüsse mit analogen „echten“ Sounds zu verschmelzen.

Und so kommen Akustik-Gitarren und Pianos nicht zu kurz, sondern bewirken, dass ein Song wie „My mind“ zwischen Kachelofen und Designer-Loft hängt und „Radiohits for idiots“ Weihnachtsstimmung in elektrischen Schaltkreisen zerbröselt. Daraus resultiert letztendlich, dass „So electric“ nicht nur Jünger der elektronischen Musik ansprechen kann, sondern auch Liebhaber des klassischen Songs.

Denn beim Hören von „So electric“ entsteht das Gefühl, die Songs sind nicht mit entsprechender Software zusammen gesetzt, sondern in klassischer Handarbeit entstanden und letztendlich am Studio-Rechner zu dem gemacht worden, was sie sind. Man benötigt wenig Vorstellungskraft, sich unplugged-Versionen der Tracks ins innere Ohr zu holen.

Das Album der fränkischen Combo lädt uns daher dazu ein, ihm mit lässiger Distanz beizuwohnen, aber im nächstmöglichen Augenblick Sängerin Cyrena zu herzen. Ja sicher, „So electric“ muss so heißen, doch handelt es sich keineswegs um eiskaltes, herzloses Gekloppe.

Das folgende Live-Video illustriert sehr schön, was ich euch versuchte zu sagen:


Erscheinung: 2012 (13.01.
Label: ADP Records
www.wrongkong.com
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