Was ist das? Als was geht diese Musik noch durch? Ist das Post Rock? Und wieso läuft diese CD eigentlich seit Stunden auf Repeat?
Fragen über Fragen und kaum Antworten. Ja und Nein. Zu allen Fragen. I'm Not A Gun sind John Tejada und Takeshi Nishimoto. Hier mit Solace wieder für City Centre Offices tätig. Schon zum 4. mal. Mir allerdings bis dato total unbekannt. Und wieder eine Frage. Warum nur? Braucht der Mensch (ich) solche Musik doch um nach einem stressigen Arbeitstag wieder „runter“ zu kommen. Und das ist hier (an dieser Stelle) nicht als medidative Metapher, sondern viel mehr als Lob gemeint.
Turbine als Opener. Geschickt wie die Herren ihre CDs zusammen stellen. Man greife im Plattenladen des Vertrauens zu besagter CD, höre in #1 rein und weiß, dass diese CD über die Ladentheke gehen wird. Besagte #1 mit einem trippigen Schlagzeug (ja, jazzig), ruhigen Gitarren Appregios (die sich wunderbar gegenseitig ausspielen) und einem treibenden Bass (treibend in der Form, dass der Kopf unfreiwillig mitgeht). Zur Mitte hin dann sogar mit Disonnanzen (gewollt und natürlich jazzig) um dann wieder dem gleißenden Licht entgegen zu treten (Rückkehr zur Anfangsmelodie).
Big Steps als #2. Und spätestens hier geht die CD über die Theke. Unglaublich „laid back“. In der Attitüde fast schon karibisch (ohne so zu klingen). Wieder trippiger Beat, melodiöse Gitarre, ruhiger Bass. Steigernd, immer mehr Akzente setzend. Hymnisch ohne aber vor Pathos zu triefen, spielen sich I'm Not A Gun die Bälle zu. Dann ab der Mitte plötzlich vereinzelte Singlenotes. Slideartig. An der Stelle wird dem Autor klar, dass er dem Pathos (den er gerne an dieser Stelle schreiben würde, von wegen Wärme, Herz und Freudentränen) wiederstehen muss. Gelingt das?
Es folgen #3-10. Hier einfach mal nicht weiter kommentiert. Soll der geneigte Hörer doch bitte selber urteilen. Dem Autor (mir) wird allerdings klar, warum diese CD seit Stunden auf repeat läuft. Einfacher Grund. Die Musik ist umwerfend. Hier würden viele Adjektive passen. Alle würden wieder vor Pathos und Voreingenommenheit strotzen.
Ist das nun noch/schon/überhaupt Post Rock? Nein. Was dann? Instrumentale Pop Musik auf dem Fundament von elektronischer Musik? Kopfnicken, aber kein Ja.