aidan baker "gathering blue"

aidan baker „gathering blue“und wieder einmal: aidan baker in der sammelpackung (vorherige editionen: #1 / #2 / #3)...

aidan baker „gathering blue"
doppel-album-vinyl-compilation mit originalstücken, remixen und einer coverversion (joy division's „twenty-four-hours"). und auch hier verblüffende homogenität, trotz zweiteilung in original- und remixbereich, fast alles in so einer art ausgebremsten song-haltung, unabhängig ob mit oder ohne vocals in den tracks und fast alles mit so einer art tone-poti-zugedreht-sound: warm-weich bis fast dumpf (NICHT negativ gemeint), gesang im aidan baker flüsterstil, natürlich mit dem sicheren gefühl für steigerung und aufbau. fast alle stücke wie eine umarmung, ein gefühl, das durch das mehrfach in den stücken vorkommende auflösen ins flächen-nirvana noch unterstützt wird. ins intim-flächen-nirvana, um genau zu sein; aka: kaminfeuer-auf-dem-sofa-platte; unbedingt (selbst beim kurzzeitigen rumgebeate von building castles out of matchsticks bei ihrem remix von „the cicada sings our love song")...

aidan baker / noveller „colorful disturbances"
aidan baker ist hier einfach wolfgang voigt: gas, bei einem der reinen ambient stücke ohne beat. ungefähr genau so viele schichten statischer akkorde und weit, weit unten / hinten passiert dann doch dauernd etwas. und erst viel später merkt man, dass auch die statik nicht statisch ist... perfekter nachschub für alle, die genau diesen typischen, weit ausgebreiteten sound an ihm (und anderen) mögen.
sarah lipstate ist mit ihrem instrumentarium auf der gleichen baustelle unterwegs; hier auf der split-LP mit „under the color cave" und „white rabbit" jedoch intimer im sound und etwas kammermusikalischer, dabei in den einzelsounds auch konkreter als aidan baker. melancholisch, abwartend, die gitarre wie ein cello. unbedingt empfohlen und trotz split zweier unterschiedlicher künstler und trotz der unterschiedlichen soundhaltung homogenes ganzes.
schönes cover auch, dessen finesse sich erst beim genauen hinschauen erschließt (und hier, in der abgebildeten größe, nur durch hochgedrehte kontraste) und: sehr gute vinylqualität dann auch noch.

aidan baker "dry"
"dry", in berlin aufgenommene und mit leah buckareffs berlin-style-fotografie auf dem kranky-style aufklappschuber umhüllte solo-CD. und, vermutet haben wir es doch schon dauernd: aidan baker hat nicht nur mehr als 10 effektgeräte (die, konzeptbedingt, hier ausnahmsweise außen vor bleiben), sondern auch mehr als 10 finger. oder aber: overdubs waren dann doch erlaubt(?). wie auch immer: 9 stücke im (zumeist) tendenziell experimentellen picking/strumming stil; flageolett-figuren, saiten reiben... alle 9 nicht nur extrem „dry" (im gegensatz zu „wet" als bezeichnung eines musiksignals MIT effektbearbeitung), sondern auch sehr intim und nah; impro-musik ohne hänger, meilenweit von seinen bekannten ambient-drone exkursionen.

schöne grüsse

n


www.aidanbaker.org/t_blank
www.myspace.com/aidanbakermusic
www.sarahlipstate.com/
www.myspace.com/noveller
www.myspace.com/buildingcastlesoutofmatchsticks